Die Inflation zehrt am Geld. Beim täglichen Einkauf wird es überdeutlich: Das Geld ist immer weniger wert. Im Oktober 2021 lag die Inflationsrate in Deutschland bei 4,5 Prozent, so hoch wie seit 28 Jahren nicht mehr. In den USA liegt die Teuerungsrate sogar bei 6,2 Prozent, der höchste Wert seit 32 Jahren.
Inflation zehrt Werte auf
Das Geld verliert auf diese Weise zunehmend an Wert. Da die Zinsen nahe null sind, sind die Aussichten für Anleger nicht so rosig. Das macht Investments in Sachwerte besonders attraktiv. Ein gut gemischtes Aktiendepot sorgt langfristig für Wertzuwächse als solide Basis. Gold selbst erwirtschaftet weder Zinserträge noch Dividenden. Es ist jedoch seit seiner Entdeckung ein Mittel zum Werterhalt. Um die Jahrtausendwende lag der Kurs bei 287,80 US-Dollar und ist seitdem stetig gestiegen. Zum 10. November ist der Kurs auf 1.854,66 US-Dollar angestiegen. Das ist eine Wertsteigerung um 544 Prozent, was durchschnittlich 9,3 Prozent pro Jahr entspricht.
Warum ist Gold so wertstabil?
Etwa 6000 vor Christus haben Pyramidenarbeiter das Gold entdeckt. Seitdem zählt es zu den wertvollsten Edelmetallen. Glanz und Schönheit des Metalls übten schon immer eine unglaubliche Faszination auf die Menschen aus. Es ist nicht nur selten. Es hat auch einzigartige Eigenschaften. Gold ist sehr beständig und lässt sich nur schwer zerstören. Das Material dehnt sich sehr leicht und lässt sich gut bearbeiten. Daraus entsteht wunderschöner Schmuck. Geld ist seit seiner Entdeckung vor 8000 Jahren der Inbegriff für Reichtum, Macht und Schönheit.
Mit der Zeit ist aus dem Edelmetall ein sehr begehrtes Kultobjekt entstanden, das sich ideal als Zahlungsmittel und als Wertaufbewahrungsmittel eignet. Etwa 700 vor Christus wurden in der heutigen Türkei die ersten Goldmünzen geprägt. Das war der Beginn eines ersten überregionalen Währungssystems. „Gold ist zusammen mit Silber eine der einzigen Währungen, die einen inneren Wert haben. Niemand stellt seinen Wert infrage, und es war schon immer eine wertvolle Ware, die erstmals 600 v.Chr. in Kleinasien geprägt wurde“, so der Goldexperte Ronny Wagner. Für Bernard Baruch, Börsenlegende, ist der Grund für die Wertbeständigkeit folgender: „Gold funktioniert seit der Zeit Alexander des Großen. Wenn etwas über zweitausend Jahre Bestand hat, ich denke, dann nicht aufgrund von Vorurteilen oder einer falschen Theorie.“
Goldreserven der Länder als Absicherung
Gold hat sich über die Zeit insbesondere in Krisensituationen als sehr wertvoll herausgestellt. Sowohl private wie auch professionelle Anleger investieren immer mehr in Gold. Auch im öffentlichen Sektor steigt die Nachfrage nach Gold.
So hat Brasilien angekündigt, 40 Tonnen Gold zu kaufen. Polen will sogar etwa 100 Tonnen Gold erwerben. Das Edelmetall dient der Absicherung gegen Staatsverschuldung und Fremdkapitalabbau. Analysten gehen zudem davon aus, dass die verschiedenen Währungen in der Zukunft an Wert verlieren. Das kann dazu führen, dass die Zentralbanken verstärkt auf den Ankauf von Gold setzen. Wenn die Nachfrage nach dem begrenzten Rohstoff Gold tatsächlich stark ansteigt, wird auch der Preis entsprechend steigen.
Goldpreis schwankt nur kurzfristig
Der Goldpreis schwankt, auf Tages-, Wochen- oder Monatssicht gesehen, was als normal anzusehen ist, wenn Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. „Allerdings zeigt der historische Verlauf von Gold aber vor allem eines: eine konsequent nach oben verlaufende Linie, steigende Kurse also“, sagt Ronny Wagner dazu. In seinem Buch „Vom Goldboom profitieren“ erklärt Wagner, was Anleger rund um das Edelmetall wissen sollten.
Wer sich die Zahlen genauer ansieht, erkennt das sehr gut. Im Jahr 1980 hatte Gold ein Hoch, der Preis lag bei 850 US-Dollar, danach hatte das Edelmetall zu kämpfen. Es dauerte rund 20 Jahre, bis Anleger wieder Gewinne machten. Im Jahr 2011 lag der Preis schließlich bei 1.900 US-Dollar. In den folgenden holprigen Jahren bis 2016 halbierte sich der Kurs fast, um danach einen erneuten Aufschwung zu erleben. Die Corona-Pandemie hat für ein neues Allzeithoch gesorgt, als der Kurs bei 2.060 US-Dollar lag. Mittlerweile hat sich der Preis bei etwa 1.800 US-Dollar eingependelt.
„Das Edelmetall ist keinesfalls schwankungsunanfällig, aber es erreicht konsequent alle paar Jahre neue Höhen“, so der Goldexperte Ronny Wagner. Vor dem Hintergrund der vorherrschenden Geldpolitik mit anhaltend niedrigen Zinsen ist mit einer Fortsetzung der Erfolgsgeschichte zu rechnen. „Gold hat einen ganz besonderen Vorteil“, so die Meinung von Ronny Wagner. „Gold ist ein wertstabiles Asset, das auch als Währung agieren kann und Anleger vor allem gegen die Inflation schützt“. In seinem Podcast „Das 1 x 1 der Finanzen“ geht Wagner vor allem auf die Themen Vermögensbildung und Vermögenssicherung genauer ein.
Abbildung 1: © Ronny Wagner
Abbildung 2: Pixabay © hans (CC0 Creative Commons)
Abbildung 3: Pixabay © istara (CC0 Creative Commons)
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