Wer in den letzten Jahren Gold in der Hoffnung auf steigende Preise gekauft hat, konnte an seinem Investment nur wenig Freude haben. Auf Drei-Jahres-Sicht ist der Goldpreis um ein gutes Drittel gefallen. Ob sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert, steht in den Sternen.
Gold gilt als wertbeständige Anlage in unsicheren Zeiten. Das trifft allerdings höchsten auf lange Sicht zu. Die jüngsten Turbulenzen in China, die erneut ausgefallene Zinserhöhung in den USA sowie Sorgen um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft könnten zwar neue Impulse geben, sicher ist das aber keineswegs. Spekulative Goldkäufe bergen daher ein hohes Risiko und sind nichts für sicherheitsorientierte Anleger.
Gold – sinnvoller Beitrag zur Vermögensbildung
Anders sieht es aus, wenn man Gold als Teil eines Vermögensportfolios sieht, welches ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko aufweisen und gut diversifiziert sein soll. Hier macht das gelbe Edelmetall durchaus Sinn, denn der Goldpreis entwickelt sich relativ unabhängig von anderen Anlageklassen. Es eignet sich daher sehr gut, um Risikostreuung zu betreiben und Wertschwankungen in anderen Bereichen auszugleichen. Unter diesem Aspekt lohnt sich der Goldkauf. Wer bei seinem Vermögensportfolio Nachholbedarf hat, für den könnte angesichts der derzeit vergleichsweise niedrigen Preise ein guter Einstiegszeitpunkt sein.
Gold wird überwiegend physisch in Form von Barren oder Münzen erworben. Der Kauf ist allerdings mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Goldhändler – seien es Banken oder andere – verdienen an dem sogenannten Spread, der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis. Oft kommen noch weitere Kommissionen und Gebühren hinzu, insbesondere für die Lagerung. Die Aufbewahrung zu Hause ist möglich, aber kaum empfehlenswert. Eine Alternative können Wertpapiere mit Goldbezug sein, insbesondere sogenannte Gold Exchange Traded Commodities oder kurz Gold-ETC.
Gold-ETC – günstiger als physisches Gold
Bei ETC handelt es sich um börsengehandelte Wertpapiere, deren Wertentwicklung an den Goldpreis gekoppelt sind. Anleger können damit den gleichen Anlageerfolg erzielen, als wenn sie Gold physisch erwerben müssten – aber in der Regel zu deutlich niedrigeren Kosten. Die laufenden Verwaltungskosten sind gering oder liegen sogar bei Null. Ansonsten fallen nur Kosten für den Börsenhandel und die Depotverwahrung an. Mit unserem Depotkonto-Vergleichsrechner können Sie diese Kosten noch zusätzlich optimieren.
Die Bezeichnung ETC legt eine inhaltliche Nähe zu ETF – einer anderen Form börsengehandelter Wertpapiere – nahe. Dies stimmt allerdings nicht. Während es sich bei ETF um echte Fonds, also Sondervermögen einer Investmentgesellschaft handelt, sind ETC rechtlich gesehen Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten und unterliegen insofern einem Bonitätsrisiko. Sie ähneln damit eher Zertifikaten. In der Regel versuchen die Emittenten, dieses Risiko durch die physische Unterlegung mit Gold zu verringern. Es kommt aber darauf an, wie dies tatsächlich umgesetzt wird.
Beispiel Xetra-Gold
Einer der bekanntesten und meistgehandelten Gold-ETC ist der von der Deutschen Börse ausgegebene Xetra-Gold (ISIN DE000A0S9GB0, WKN A0S9GB). Das Wertpapier verspricht die Lieferung von einem Gramm Feingold, der ETC ist zu hundert Prozent physisch besichert. Der Goldpreis wird damit de facto 1 : 1 abgebildet. Der Xetra-Gold wird nach höchstrichterlicher Rechtsprechung steuerlich genauso behandelt wie physisches Gold. Das ist bei anderen Gold-ETC nicht zwangsläufig so. Hier fällt bei Kursgewinnen ggf. Abgeltungsteuer an. Dadurch relativieren sich die Kostenvorteile gegenüber physischem Gold unter Umständen deutlich.