Geldanlage in unruhigen Zeiten: Wie könnten Sie Ihr Depot robuster gestalten?

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Geldanlage in unruhigen Zeiten: Wie könnten Sie Ihr Depot robuster gestalten?

Vor etwa drei Monaten wies IWF-Chefin Lagarde darauf hin, dass sich die Weltwirtschaft wohl nur langsam erholen würde. Also in der nächsten Zeit nicht mit einer wirklichen Börsen-Hausse zu rechnen wäre. Laut eines Berichtes im Online-Angebot der FAZ Anfang April 2016 würde das weltweite Wachstum im nächsten Jahr 3,6 Prozent betragen. Damit korrigierte der IWF seine Schätzung leicht nach unten, allerdings stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum.

  • Damit bleiben die wesentlichen Grundlagen der letzten Jahre für die Geldanlage-Entscheidungen der Anleger im Wesentlichen unverändert. Drei Kernthesen bzw. Rahmenbedingungen können Sie als Gedankenstütze verwenden:
    Das Grundprinzip der Geldanlage soll erhalten bleiben: Deshalb werden alle diejenigen Geldanlagen nicht in die Auswahl bzw. ein Depot einbezogen, bei denen kein echter Wertzuwachs stattfindet. Die Bundesbank-Zinsstatistik bzw. die aktuellen Renditen der Bundeswertpapiere zeigen Ihnen stets mit nur ein paar Klicks, ob die Geldanlage dort sinnvoll ist. Beispielsweise bei Bundesbank.de  Derzeit fallen deshalb alle Neuemissionen von Bundeswertpapieren aus der Betrachtung heraus.
  • Die Idee der defensiven Branchen mit stetigem Wertzuwachs bleibt erhalten, muss allerdings im aktuellen Szenario leicht modifiziert werden. Die aktuellen Terror-Wellen und die Verbraucherverunsicherung könnten dazu führen, dass sich das Verbraucherverhalten insgesamt leicht verändert. Die ohnehin fragilen Kurse von Airlines oder innerhalb der Tourismus-Industrie könnten unter Druck geraten. Deshalb empfehlen wir eine Depotdurchsicht insbesondere bei Investmentfonds, die auf einzelne Regionen oder Branchen setzen.
  • Risikostreuung ist auch angesichts der aktuellen Nachrichtenlage in der High-Tech-Industrie das Gebot der nächsten Wochen. Eine hohe Volatilität bei den Werten mit hoher Marktkapitalisierung sollte im Depot vermieden oder ausgeglichen werden. In einer moderaten Wachstumsphase der Weltwirtschaft könnte es sich durchaus ergeben, dass die schnellen Technologiezyklen die Bilanzen sehr belasten, da die Preisbereitschaft insbesondere in den entwickelten Märkten sinken könnte.

Lesen Sie deshalb die folgende Beschreibung der aktuellen Situation und der möglichen Veränderungen der Geldanlagestrategie als Inspiration und Ideengeber. Nicht alle sind sofort und zugleich umsetzbar, manche bekräftigen aber auch etwas worüber Börsianer und unser Angebot bei Diekleinanleger.com bereits berichtet haben.

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Die nächsten Schritte der Geldanlagestrategie unter der Annahme moderaten Wachstums

In der Niedrigzinsphase sollten Sie eine doppelgleisige Strategie fahren: Ihre Not- bzw. cashähnliche Reserve sollte keinesfalls auf dem Girokonto ruhen und dabei gar keine Zinsen abwerfen. Mit einem Tagesgeld-Vergleich lassen sich vergleichsweise einfach die besten Anlagemöglichkeiten finden, die bei Vorhandensein einer Einlagensicherung diesen „Notgroschen“ ordentlich verzinsen. Hier finden Sie eine Liste.

Für Gelder mit mittlerem und langem Anlagehorizont gilt hingegen. In der Phase des moderaten Wachstums werden die börsennotierten Schwergewichte der Konsumgüterbranchen und einiger weiterer Branchen weiterhin zwei stabile Wertzuwachssäulen haben: Die Umsätze und Marktanteile steigen, so dass die Unternehmen weiterhin an Substanz gewinnen werden. Zudem zahlen sie eine Dividende, die über den Erwartungen und auch den Zinsen für festverzinsliche Wertpapiere liegen. Daraus könnte sich ein weiterer Nachfragesog auf die Aktien ergeben. Da die Wirtschaftspresse und die Medien meist auf große Aktiengesellschaften und deren Quartalsberichterstattung oder Hauptversammlung achten, werden diese weiterhin im Licht der Öffentlichkeit stehen.

Da in vielen Branchen aber ein stetiger Aufwärtstrend mit vergleichsweise geringen Gewinnsprüngen zu erwarten ist, sollten Sie besonders auf die „inneren Werte der Aktien“ bzw. die Kennzahlen achten. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beschreibt die Höhe des Aktienkurses in Bezug auf den in einem Geschäftsjahr anfallenden Gewinn. Verschiedene Online-Broker stellen stets aktuelle Listen zusammen, auf denen sich die Preiswürdigkeit der Aktien im Bezug auf verschiedene Kennzahlen einsehen lässt. Das Angebot der Onvista Bank bietet nicht nur ein sehr gutes Depot mit günstigen Konditionen, sondern auch interessantes Zahlenmaterial.

Obwohl sich die Kurse stets ändern, könnten wir zusammen exemplarisch die Branche der Automobilwerte betrachten: Hier zeigt sich erstaunlicherweise, dass die Premium-Anbieter Daimler (WKN: 519000) und BMW (WKN: 710000) im Hinblick auf das KGV sogar günstiger erscheinen als der krisengeschüttelte VW-Konzern. Wenn Sie diesen Vergleich innerhalb einer Branche vornehmen, dann können Sie sich die erwartete Dividendenrendite und die Substanzwerte der Aktien näher ansehen. Und erhalten eine erste Investmentidee, wenn Sie in die Automobilwerte investieren möchten.

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Defensiv oder disruptiv: Welche bisherigen Anlagestrategien nicht mehr funktionieren könnten!

Die Wall Street erklimmt neue Höchstwerte und auch der DAX erholt sich von einem kurzen Rücksetzer. Dennoch kann die Performance nicht aller Depots mithalten. Wenn Sie auf Ihrem Depot auch keinen wirklichen Wertzuwachs erkennen können, dann sollten Sie die einzelnen Werte betrachten. Bei ETFs, die den Index replizieren, und auch bei Gesamtmarktfonds besteht aktuell wahrscheinlich nur sehr geringer Handelsbedarf.

Anders sieht dies bei Aktien aus, die früher mal zu den konservativen Werten gehörten und stets einen Beitrag für die Depotperformance lieferten. Die Aktien der Commerzbank, Deutschen Bank und auch Unicredit haben sich sehr schleichend verändert: Die Kosteneinsparungsstrategie der Banken und das Entstehen neuer Wettbewerber sorgte dafür, dass diese Banken sowohl im Bereich kleinerer Kredite, als auch bei der Geldanlage massiv ins Hintertreffen gekommen sind. Wenn dann auch noch das Investment Bankung schwächelt, so sind die Quartals- oder Jahresgewinne geringer als prognostiziert. Anhand aktueller Zahlen beispielsweise der Deutschen Bank, lässt sich sagen: Vor jedem Neuinvestment sollte der Anleger prüfen, ob ein zu kaufendes Wertpapier wirklich noch einer Kategorie angehört, zu der es noch vor ein paar Jahren gehört hat. Wenn Sie sich dann zusätzlich die mittelfristige Performance eines Zeitraums von drei oder fünf Jahren ansehen, dann wird wahrscheinlich ein anderes Wertpapier eine bessere zukünftige Performanceerwartung aufweisen.

Ähnliches gilt auch für Energieversorger, die beispielsweise die Umstellung von Großkraftwerken auf die dezentrale Stromversorgung durch grüne Energieerzeugung fast vollständig verpasst haben. Deren Wettbewerber haben eine stabile Finanzierungsgrundlage aufgrund des EEG für fünfzehn, zwanzig oder mehr Jahre. So ist deren Gewinnwachstum beschränkt, die Eignung als Wertzuwachsvehikel ist in Frage zu stellen. Diese genaue Betrachtung ist sozusagen eine Hinführung auf „Stockpicking“ oder auch eine Strategie, die auf Dividenden (Könige) der Zukunft setzt. In Zahlen lässt sich diese Entwicklung auch an der Entwicklung des DAX Subsektor-Indexes „Global Nuclear“ ablesen.

Achten Sie also stets darauf wie sich die Branchen verändern und ob ein früher als sicher geltendes Wertpapier nicht durch Veränderungen des Gesamtmarktes plötzlich vor einer dahin schmelzenden Gewinn- und Substanzbasis steht.

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Risikostreuung als Gegenmaßnahme in turbulenten Zeiten

Die letzten Wochen waren von einer zunehmenden Verunsicherung insbesondere der Sicherheitsbehörden aufgrund verschiedener Amokläufe und terroristischer Anschläge gekennzeichnet. Diesem Szenario können Sie als Mensch und Anleger am besten dadurch begegnen, dass sie das bisherige Leben möglichst uneingeschränkt weiterführen. Meist gibt es einen Nachfrageeinbruch beispielsweise bei Fluggesellschaften (insbesondere den Billigfliegern) oder auch den Hotelketten für einige Wochen oder Monate. Aus diesem Grund sollten diejenigen Aktien, die sehr empfindlich auf die Verbraucherstimmung reagieren im momentanen Szenario nicht unbedingt übergewichtet werden. Stattdessen könnten Sie in Ihr Depot die einen oder andere Konsumgüteraktie oder Nahrungsmittelaktie aufnehmen. Der dazugehörige Subindex zeigt eine langfristig gute Performance (WKN: 966018).

Unsere „Analyselampen“ stehen in diesem Sektor lediglich bei Unilever auf „gelb“. Ein Teil der Aktien und des Vermögens die in Großbritannien beheimatet sind. Anleger bekommen neben dem Substanzwert und der unbestritten starken Marktposition allerdings auch ein gewisses Währungsrisiko. Die Währungsprognosen zum Britischen Pfund stehen im Moment allerdings nicht auf sehr starken Füßen. Weil niemand genau weiß, ob die Vorteile des EU-Austritts in Großbritannien überwiegen werden und wie sich das Brutto-Inlandsprodukt wirklich entwickelt. Deshalb sind Investments auch in Standardwerte, die einen Teil der Aktivität in Großbritannien haben, sehr kritisch zu sehen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Sie Ihr Depot durch genaues Hinsehen und Beobachten der aktuellen Entwicklung durchaus sehr schnell krisenfest und robust gestalten können. Wenn Sie Stop-Loss Marken basierend auf Ihren bisher theoretisch erzielten Wertzuwächsen setzen, dann kann Ihnen auch ein plötzlicher Einbruch in einer Branche bzw. einem Land keinen Schaden zufügen.

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