Einst war die Hausbank Ansprechpartner Nummer 1, wenn es um die Anlage von Geld ging. Heute, in der Welt der Geldanlage 2.0, ist ein sogenannter Broker natürlich auch online zu finden. Auf zahlreichen Plattformen wird nach dem besten Online-Broker, den besten Konditionen, dem transparentesten Angebot gefahndet. Was wirklich wichtig ist, erfahren Kleinanleger auf der Suche nach einem Online-Broker in diesem Ratgeber.
1. Was macht einen guten Online-Broker aus?
„Gut“ beschreibt in der Regel ein sehr subjektives Empfinden. Ein Beispiel das zeigt, dass das Wort „gut“ an dieser Stelle nicht sinnvoll ist, wird mit der Erinnerung an die Schulzeit deutlich: Ein „guter“ Lehrer konnte „gut“ erklären – die Noten waren „gut“. Ein „schlechter“ Lehrer konnte den Lernstoff nicht gut vermittelt – und die Zensuren waren „schlecht“. Was aber, wenn die Hälfte der Schüler einer Klasse sagen, der Lehrer habe gut erklärt und die andere Hälfte verneint genau dies? Dann zeigt sich, dass „gut“ immer die subjektive Wahrnehmung widerspiegelt – auch beim Online-Broker, denn während er für die einen transparent zu sein scheint, kommen andere weder mit der Präsentationsform noch der Kommunikationsweise klar.
Verabschiedet man sich von der Bewertung als „gut“ oder „schlecht“, lassen sich jedoch einige Merkmale festmachen, auf die man bei der Suche nach einem Online-Broker achten sollte:
- Manche Broker verfügen über eine Einlagensicherung oder eine sogenannte behördliche Regulierung. Beide Kennzeichnungen stehen für sicheren Handel mit Derivaten und Wertpapieren.
- Service-, Support- und Schulungsangebote zeichnen kundenfreundliche Online-Broker aus. Auch die Bereitstellung von Demo-Konten ist sehr angesehen.
- Die Webseite eines Online-Brokers sollte stimmig, transparent, übersichtlich und benutzerfreundlich sein, so dass auch ein Anfänger schnell erkennt, wohin er seinen Blick richten soll.
Wer sich auf die Suche nach dem passenden Online-Broker begibt, kann zum Beispiel in diesem Vergleich die wichtigsten Kennwerte prüfen.
2. Sind Einlagensicherung und Regulierung ein Muss?
Sowohl die Einlagensicherung als auch die Regulierung sind grundsätzliche Sicherungsmechanismen, die jedoch an ganz unterschiedlichen Stellen greifen. Eine Einlagensicherung sichert – wie der Name schon vermuten lässt – das Geld des Traders für den Fall, dass der Online-Broker durch eine finanzielle Misere nicht mehr insolvent ist. In der Praxis erhält der Trader seinen Einsatz aus einem sogenannten Sicherungsfonds zurück.
In der Praxis zeigt sich meist dieses Bild: Es gibt keine Einlagensicherung – und der Online-Broker unterliegt keiner Regulierung. Diese wäre (wenn sie existiert) durch Behörden wie die BaFin in Deutschland geregelt. Der Trader profitiert durch das Anzeigen einer behördlichen Regulierung von einem Höchstmaß an Sicherheit, denn der Anbieter agiert nicht willkürlich, sondern steht unter Beobachtung.
Experten empfehlen: Anfänger sollten auf Online-Broker mit Regulierung und Einlagensicherung setzen. Wer sich später professionalisiert, wird allerdings insbesondere bei Binären Optionen Tradings keine Regulierung vorfinden (sondern oftmals eine Glücksspiellizenz).
3. Was muss man als Kleinanleger über Boni und Gebühren wissen?
Boni sind mindestens ebenso attraktiv wie überdimensional große Prozentzeichen oder die viel versprechenden S-A-L-E-Tafeln im Einzelhandel. Sie locken Kunden (in diesem Fall Trader) an. Sich eine Bonuszahlung durchzurechnen, ist dabei sowohl legitim als auch dringend anzuraten, denn:
- ein Bonus bemisst sich meist am Wert des Einsatzes.
- ein Bonus wird meist an Bedingungen geknüpft (Laufzeiten, Einsatzhöhen, etc.).
- ein Bonus muss häufig verdoppelt oder gar verdreifacht werden, um zum Mindestbudget addiert werden zu können.
Erst wer sich an dieser Stelle genau durchgerechnet hat, was die finanziellen Vorteile einer Bonusleistung sind und ob diese wirklich im Verhältnis stehen, sollte sich von den Verlockungen leiten lassen.
Und wer bereits die Lupe vor den Augen hat, sollte im Zuge dessen auch gleich einen Blick auf die Gebühren werfen. Grundsätzlich gilt: Wer handelt, muss Gebühren zahlen. Sparfüchse gibt es indes auch. Sie setzen auf sogenannte Free Trades, die (ähnlich wie Boni) als Lockmittel dienen und ebenfalls an Bedingungen geknüpft sind. Neben den Trading-Gebühren werden Trader auch Kontogebühren belastet, die sich oft nach den Kontoaktivitäten bemessen. Dabei gilt das Prinzip: Wer das Konto nur vor sich hindümpeln lässt, zahlt mehr Kontogebühren.
4. Gibt es DIE Erfolgsstrategie?
Wenn es die eine, zielführende und Geld bringende Erfolgsstrategie gäbe, dann würde sicherlich jeder mit Hilfe eines Online-Brokers versuchen seine Anlagen zu vermehren. Ergo: Nein, es gibt keine Strategie, die in jedem Fall Geld verspricht. Zudem variieren Erfolg versprechende Strategien auch danach, mit was gehandelt wird. Grundsätzlich gilt: Anfänger sollten eine einfache Strategie wählen, um zu üben. Mit der Erfahrung kann auch die Komplexität der Strategien gesteigert werden.
Tipp: Werbeslogans, die etwa die sogenannten binären Optionen als DIE Strategie bewerben, sollten Anfänger nicht blind hinterhergehen, denn dabei handelt es sich meist um temporäre Trendmeldungen. Richtig ist explizit für diesen Fall, dass Renditen von 80 Prozent bei binären Optionen keine Seltenheit sind. Hohe Renditen bedeuten aber auch ein hohes Risiko, denn der Handel mit Derivaten ist hoch spekulativ.
5. Welche technischen Möglichkeiten gibt es?
Nicht für jeden Handel ist es nötig, eine Software zu benutzen. Beim Trading mit Währungen, CFDs und Aktien ist eine Handelssoftware jedoch nötig. Allerdings bieten Online-Broker diese entsprechende Software in aller Regel mit an. Die Alternative, die meist beim Handel mit binären Optionen greift, ist ein webbasierter Trader, sprich eine internetbasierte Handelssoftware.
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