Fondskauf & Fondsvermittler

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Dem Thema Investmentfonds haben wir uns hier auf DieKleinanleger.com bereits in 29 „Finanzwissen-Folgen“ ausführlich gewidmet – einen Überblick bekommen Sie in folgender Zusammenfassung.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem praktischen Erwerb von Fonds verschiedenster Art, natürlich mit dem Hauptaugenmerk auf Aktienfonds.

Die Rendite eines Investmentfonds

Wie bei jeder Asset-Class gilt es auch bei Investmentfonds: Nettorendite = Bruttorendite – Steuern – Kosten.

Die Bruttorendite ist von der Wahl des Fondstyps abhängig. Die Performance eines Assets korreliert in der Regel mit dem Risiko – no risk, no fun!

An der Steuer-Schraube sollten Kleinanleger in der Regel nicht zu drehen versuchen. Die meisten „Steuerspar-Tricks“ sind eben wirkliche Tricks – man trickst damit den Fiskus aus und das ist den seltensten Staatsformen erlaubt.

Die Kosten eines Investments sind ein Thema, über welches Banker nur ungern sprechen – immerhin leben Banken und deren Vertriebseinheiten auch zum Teil von Margen, Kommissionen und Provisionen.

Natürlich sollte klar sein, dass man für in Anspruch genommene Leistungen auch bezahlt – entweder direkt (Honorarberater) oder indirekt/versteckt (z.B.: durch den Ausgabeaufschlag, der in der Regel mehrheitlich für die Vertriebsstruktur verwendet wird).

Ein kleines Rechenbeispiel

Vor allem der Ausgabeaufschlag drückt mächtig auf die Rendite, wie folgendes Rechenbeispiel schnell verdeutlicht:

Annahmen:

  • Anlagesumme: 2.000 Euro
  • Ausgabeaufschlag: 4 %
  • Bruttorendite des Fonds: 8 %
  • 1.5 % Managementgebühr für einen aktiv gemanagten Fonds
  • Transaktionsspesen: 5 Euro (je Trade)
  • thesaurierender Fonds
  • 3 Jahre Anlagehorizont

Aus 2.000 Euro werden kommen dank 4 % Ausgabeaufschlag (80 Euro) lediglich 1.920 Euro beim Fonds an. Die Managementgebühr (beinhaltet z.B.: Gehälter für Fondsmanager, Betriebskosten des Fonds, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, ect.) kann direkt von der Bruttorendite des Fonds abgezogen werden – jährlich wächst das Kapital daher um 6.5 %.

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Mit Zinseszinseffekt (nur bei thesaurierenden Fonds, nicht bei ausschüttenden Fonds) macht das nach 3 Jahren ca. 21 % oder ca. 400 Euro. Obwohl die Fondsbesteuerung noch sehr kompliziert ist, nehmen wir jetzt einmal an, dass auf diese 400 Euro 25 % KESt (Österreich) anfallen, also 100 Euro.

Verkaufen wir nun nach 3 Jahren sind insgesamt 10 Euro Transaktionsspesen angefallen und wir erhalten 2.210 Euro zurück (2.000 – 80 + 400 – 100 – 10). Das entspricht einer Gesamtrendite von 10,5 % oder mickrigen 3,38 % (die dritte Wurzel aus 1,105).

Rechnen wir das Beispiel nun ohne Ausgabeaufschlag:

Die vollen 2.000 Euro landen im Fonds und verzinsen sich wieder mit 6.5 % p.a. und werden zu 21 % nach 3 Jahren – das sind ca. 415 Euro worauf ca. 104 Euro Steuern fällig werden.

Verkaufen wir nun nach 3 Jahren erhalten wir 2.301 Euro (2000 + 415 – 104 -10) zurück, das sind 15,05 % oder 4,78 %.

Der Gesamtgewinn beträgt also um 1,4 Prozentpunkte mehr – das entspricht einer Steigerung von 41 %!

Hinweis: Dieses Rechenbeispiel ist natürlich stark vereinfachend. Renditen können nie vorhergesagt werden und auch die steuerliche Behandlung kann für jeden Anleger unterschiedlich sein.

Aber …

Findige Berater werden jetzt einwenden, dass der Ausgabeaufschlag ja auf die gesamte Anlagedauer verteilt wird und man sowieso immer einen langen Horizont, vor allem beim Investment für Aktien, benötigt.

Der Berater hat zu 100 % Recht – trotzdem sollten Sie keinen Ausgabeaufschlag zahlen, wenn Sie bereits wissen, welchen Fonds Sie haben wollen. Manche Online-Broker haben manchmal tolle Aktionen bei denen kein Ausgabeaufschlag anfällt. Flatex hatte dies einmal für eine relativ große Anzahl an Fonds und ETFs bei einem Investment > 1000 Euro – hier haben wir sogar einmal zugeschlagen.

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Fondsvermittler bieten in der Regel dauerhaft Fonds ohne Ausgabeaufschlag an – allerdings auch mit ohne Beratung. Dies muss einem Kleinanleger bewusst sein! Auch Fondsvermittler, wie z.B.: Fondsvermittlung24 müssen/wollen Geld verdienen – Banken und Depotbanken bekommen in der Regel auch einen Teil der Managementgebühr, quasi als „Bestandsprovision“. Also seien Sie beruhigt – auch Fondsvermittler können überleben 😉

Zum Selbernachrechnen

Wir haben bereits ein Finanztool zur Berechnung der Rendite von Fonds vorgestellt. Nun haben wir dieses geringfügig modifiziert: oben angestellte Rechenüberlegung kann nun mit eigenen Angaben/Annahmen schnell, einfach und transparent angestellt werden.

Download: Fondsrendite-Ausgabeaufschlag

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Tüfteln mit diesem Excel-Sheet und hoffen, dass Sie in Zukunft nie wieder einen Euro an Ausgabeaufschlag bezahlen werden!

 

 

 

 

 

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