Wie wir bereits in Folge 52 – Die Rendite von Fonds (Fonds #2) erläutert haben, besteht die Rendite von Fonds im Wesentlichen aus der
- Rendite der Wertpapiere, in die der Fonds investiert und der
- Kosten- und Gebührenstruktur des Fonds.
Wir haben für Sie ein Kleinanleger-Finanztool erstellt, mit denen Sie berechnen können, wie viel Rendite Ihr Fonds abwerfen kann.
Wie funktioniert das Finanztool?
Damit das Finanztool seine Dienste erfüllt, müssen Sie 7 Eingaben vornehmen:
- Investitionssumme: Wie viel wollen Sie investieren?
- Spesen bei Kauf / Verkauf: Wie viel werden Sie an Spesen und Gebühren beim Kauf oder Verkauf Ihrer Anteile bezahlen?
- Ausgabeaufschlag: Wie viel % beträgt der Ausgabeaufschlag auf Ihren Fonds?
- TER (p.a.): Wie viel % beträgt die Total-Expense-Ratio jährlich?
- Kapitalertragssteuer: Wie hoch ist die durchschnittliche Steuerbelastung auf Kapitalerträge?
- Kalkulierte Fondsrendite (p.a.): Mit welcher Wertpapierrendite (innerhalb des Fonds) rechnen Sie?
- Anlagezeitraum in Jahren: Wie viele Jahre haben Sie vor, den Fonds zu halten?
Basierend auf Ihren Eingaben werden dann 2 Werte berechnet:
- Wie viel Kapital wird nach Abzug von Ausgabeaufschlag und Spesen tatsächlich investiert?
- Wie hoch wird die geschätzte Verzinsung nach Abzug von TER und Steuern sein?
Einfache Verzinsung oder Verzinsung mit Zinseszinsen?
Wenn Sie auf Ihr Finanztool schauen, werden Sie feststellen, dass sich für einfache Verzinsung eine andere Rendite p.a. als für Verzinsung mit Zinseszinsen ergibt. Welche ist nun die Richtige für mich?
- Wenn Sie einen thesaurierenden Fonds kaufen, der seine Erträge nicht ausschüttet, so entspricht die Verzinsung mit Zinseszinsen eher Ihrer zu erwartenden Rendite, da die erwirtschafteten Gewinne automatisch im Fonds reinvestiert werden.
- Wenn Sie einen ausschüttenden Fonds kaufen, so greift hier leider nicht der Zinseszinseffekt, da Sie die Gewinne in regelmäßigen Abständen aus dem Fonds nehmen und somit nicht wiederveranlagen.
Sie sehen, dass von der Art der Verzinsung einiges abhängt. Allerdings dürfen Sie nicht außer Acht lassen, dass die Gewinne, die Sie bei ausschüttenden Fonds erwirtschaften, ja nicht automatisch konsumiert werden müssen. Sie können diese Gewinne ja weiterhin anlegen und z.B.: in anderer Wertpapiere oder auch in den gleichen Fonds investieren, was daher wieder zur Verzinsung mit Zinseszinsen, jedoch womöglich mit einem anderen Zinssatz, führt.
Wie kann ich dieses Finanztool verwenden?
Natürlich basiert unser Modell auf Vermutungen über Wertentwicklungen in der Zukunft und die können, müssen sich aber nicht als wahr herausstellen.
Allerdings können Sie sich mit diesem Finanztool eine Frage sehr wohl beantworten: Ist der Fonds für mich, unter Annahme einer mir realistisch erscheinenden Fondsrendite, interessant?
Freilich müssen hohe TER-Quoten oder Ausgabeaufschläge erst einmal wieder aufgeholt werden. Natürlich haben Sie auch eine Renditeerwartung – sonst könnten Sie Ihr Geld ja gleich auf ein Sparbuch stecken. Auch das Risiko, das eine Anlage in Wertpapiere birgt, muss kompensiert werden.
Spielen Sie ein wenig mit dem Finanztool. Ist die kalkulierte Fondsrendite, bei der „Ihre Wunsch-Rendite“ zu Stande kommt, realistisch? Kurzfristig mag ein Fonds vielleicht 25 % Rendite erreichen – auf einen Anlagehorizont von 10 Jahren erscheint dies allerdings unrealistisch.
Andere Fondsrenditerechner
Natürlich gibt es noch andere Fonds-Renditerechner, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
Weiterführende Links
- Folge 75 – Den richtigen Fonds finden (Fonds #24)
- Folge 79 – Wie kaufe ich den richtigen Fonds? (Fonds #28)
- Folge 80 – Die ultimative Zusammenfassung zum Thema Fonds