Wenn es um die Geldanlage geht, ist die Rendite natürlich immer ein wichtiger Faktor. Allerdings sollte jedem der Unterschied zwischen absoluter und realer Rendite klar sein.
Nominale Rendite
Das ist einfach ein schönes Wort für die Rendite, die eine gewisse Investition erwirtschaftet. Noch einfacher gesagt: 2,5 % am Sparbuch bedeuten 2,5 % absolute Rendite – vor Steuern natürlich.
Reale Rendite
Kleines Rechenbeispiel: Wenn Sie heute ein Sparbuch mit einer Einlage von 100 Euro eröffnen und dort satte 5 % bekommen, haben Sie in einem Jahr 105 Euro. Die KESt und sonstige Abgaben lassen wir jetzt der Einfachheit halber außer Acht.
Was aber, wenn ein „Ding“ (Produkt) vor einem Jahr 100 Euro gekostet hat, jetzt aber bereits 103 Euro. Nun, dann sind die 5% doch nicht mehr so toll, wenn Sie damit einen Preisanstieg von 3% (3 Euro von 100 Euro) verkraften müssen.
Sie kennen bestimmt Sprüche von Eltern/Großeltern à la „Früher war alles besser billiger“. Und das stimmt zu einem gewissen Teil. Manche Dinge, vor allem Lebensmittel, Wohnen und Treibstoffe werden ständig teurer. Man spricht hierbei von Inflation.
Es gibt viele verschiedene Methoden zur Messungen von Inflation – wir konzentrieren uns auf die einfachste und am häufigsten verwendete Methode: den Warenkorb.
In einem Warenkorb befinden sich viele verschiedene Produkttypen (z.B.: Wurst, Käse, Milch, Benzin/Diesel, Strom, Miete, Elektronik-Geräte, etc.), welche alle eine verschiedene Gewichtung haben. Diese Produkte werden in regelmäßigen Abständen gekauft – bzw. der Preis eruiert – und mit den Daten der letzten Messung verglichen. Kommt der „Einkauf“ teurer – das ist der häufigste Fall – spricht man von Inflation.
Warum Sie das wissen müssen
Das war jetzt viel Theorie – und vor allem hauptsächlich Allgemeinwissen und Hausverstand. Allerdings müssen Sie als Anleger – egal ob groß oder klein – wissen, wie hoch die Inflation ist. Sonst tun Sie es genauso wie Millionen Österreicher – 2,5 % Inflation und 2 % Sparbuchzinsen (sogar noch vor Steuer). Ergebnis: Ihr Vermögen „wächst“ zwar in absoluten Zahlen an, real erleiden Sie jedoch jedes Jahr einen Verlust – Kaufkraftverlust –von 0,5 %. Von Vermögenszuwachs ist hier keine Rede.
Wie Sie die Inflation schlagen
Es gibt gewisse Anlageformen, denen man nachsagt, dass sie geldwerterhalten – also „frei“ von Inflation – sind. Ein paar Beispiele: Gold, Immobilien, Aktien.
Das stimmt auch, zum Teil.
- Gold ist geldwerterhaltend, allerdings kann auch der Goldpreis sinken.
- Immobilien bzw. die Mieteinnahmen für Immobilien sind in der Regel wertgesichert (sie werden jährlich erhöht), allerdings kann auch der Wert einer Immobilie sinken, wenn z.B.: eine Müllverbrennungsanlage direkt an der nächsten Straßenecke gebaut wird.
- Aktien erleiden in der Regel keinen Geldwertverlust, da Unternehmen ja in der Regel die Inflation „machen“ – durch eine Preiserhöhung ihrer Produkte. Das ist aber sehr einfach ausgedrückt, und sollte nicht falsch verstanden werden. Allerdings kann der Wert eines Unternehmens jeden Tag sinken.
Sie sehen also, der Inflation zu entkommen ist nicht leicht. Machen Sie sich also viele Gedanken zu diesem Thema, denn die besten Renditen bringen real nichts, wenn die Inflation höher ist.
Weiterführende Links
- Inflationsstatistik 1990-2013 auf wko.at
- Inflation auf Geldmarie.at
- Ihre persönliche Inflation