In Teil 17 unserer Fonds-Serie: Offene vs. geschlossene Investmentfonds sind wir bereits auf Unterschiede in der Zugänglichkeit von Fonds gegenüber Investoren eingegangen.
Ein ETF – Exchange Traded Fund – ist eine Sonderform von offenen Investmentfonds. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet dies lediglich börsengehandelter Fonds. Ein ETF ist aber nicht mit einem zum Börsenhandel zugelassenen offenen Investmentfonds gleichzusetzten.
Offene Investmentfonds werden von der Fondsgesellschaft ausgegeben und können jederzeit an die Fondsgesellschaft zurückgegeben. Dies ist bei einem ETF nicht der Fall – diese werden ausschließlich über die Börse gekauft und verkauft.
Der Ausgabeaufschlag wird normalerweise für die Kosten des Vertriebes verwendet und der fällt bei einem ETF im Prinzip weg. Daher gibt es auch keinen Ausgabeaufschlag bei einem ETF.
Natürlich fallen trotzdem Orderspesen und evtl. Depotgebühren an, wenn ETF-Anteile gekauft und gehalten werden.
Der Kurs des Fonds wird aufgrund der Besonderheit eines ETFs ausschließlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Natürlich orientiert sich der Kurs trotzdem am NAV (Nettoinventarwert) und pendelt sich in der Regel um den NAV ein.
ETFs sind in den meisten Fällen passiv-gemanagte Indexfonds, welche wir bereits in Teil 15 unserer Fonds-Serie ausführlich beschrieben haben. Natürlich können auch z.B.: aktiv-gemangte Aktienfonds als ETF gestaltet werden. Diese kommen allerdings relativ selten vor.
Ein ETF zeichnet sich daher durch relativ niedrige laufende Gebühren aus.
Fazit für den Kleinanleger
Da nur 20% der aktiv-gemanagten Fonds ihren Vergleichsindex „outperformen“, also eine bessere Rendite als der Index erwirtschaften, empfehlen sich passiv-gemanagte Indexfonds und natürlich auch ETFs für den Kleinanleger.
Kein Sparplan möglich?
Die Frage Einmalanlage oder Sparplan, welche wir in Teil 2X unserer Fonds-Serie erläutert haben, stellt sich allerdings bei einem ETF nicht, da hier kein Sparplan möglich ist.
Dieses Problem können Sie allerdings umgehen, indem Sie das Geld auf einem Tagesgeldkonto ansparen und dann z.B. 2 Mal im Jahr umschichten, also das Geld vom Tagesgeldkonto verwenden um damit ETF-Anteile zu kaufen.
Achten Sie allerdings darauf dass der Betrag den Sie umschichten nicht zu gering ist, damit Ihnen Transaktionskosten (Gebühren, Spesen und Steuern) nicht die Rendite auffressen.
Also kommt es wieder einmal auf Ihre Umstände an, wie oft Sie im Jahr diese Umschichtung vornehmen. Bei 10 € Kaufspesen empfiehlt sich somit kein Investment in der Höhe von 200 Euro, da Sie hier erst wieder im „grünen Bereich“ sind, wenn Ihr Investment um 5 % steigt – so verzichten Sie quasi auf 5 % Rendite.
Transaktionskosten in der Höhe von 1 % sind allerdings schon angenehmer und auch für Kleinanleger ein realistisches Ziel. Eine so geringe Transaktionskostenhöhe erreichen Sie meist nur mit Hilfe eines Diskont-Online Brokers. Wie bereits in Folge 11 – Der Broker beschrieben, verwenden wir den Diskont-Broker OnVista. Dieser besticht mit Orderspesen rund um 4 € je Trade.
Weiterführende Links
- Folge 75 – Den richtigen Fonds finden (Fonds #24)
- Folge 79 – Wie kaufe ich den richtigen Fonds? (Fonds #28)
- Folge 80 – Die ultimative Zusammenfassung zum Thema Fonds
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