Wenn Kleinanleger langfristig Kapital aufbauen, spielt der Zinseszinseffekt eine entscheidende Rolle. Zinsen und deren Zinsen, der sogenannte Zinseszins, können bei der angesparten Endsumme einen wesentlich größeren Effekt ausmachen als die Summe der eingezahlten Sparbeiträge. Aber das hängt stark von der Höhe des durchschnittlichen Zinses ab.
Im Folgenden wird die Macht des Zinseszinseffektes an einem Beispiel erläutert. Dabei wird unterstellt, dass über einen Zeitraum von 30 Jahren monatlich 100 Euro (vorschüssige Einzahlung, also jeweils am 1. des Monats) gespart werden. Betrachtet werden drei verschiedene Szenarien: Ein durchschnittlicher Zins von 3, 5 und 8 Prozent.
Beispiel zur Verdeutlichung des Zinseszinseffektes
Bei einem Zinssatz von 3 Prozent (jährliche Verzinsung) beträgt das Endkapital nach 30 Jahren 58.019 Euro. Dabei machen die Einzahlungen 36.000 Euro, Zinsen 16.248 Euro und Zinseszinsen 5.771 Euro aus. Zinsen aus und Zins und Zinseszins 22.018,22 Euro. Die Summe der eingezahlten Sparbeiträge ist (noch) größer als der Zins- bzw. Zinseszinseffekt.
Beträgt der Zinssatz dagegen 5 Prozent, kommen am Ende 81.882 Euro dabei raus. Nach wie vor belaufen sich die eingezahlten Sparbeiträge auf 36.000 Euro. Die Zinsen machen jetzt aber schon 27.080 Euro und die Zinseszinsen sogar schon 18.801 Euro aus. Der Zinssatz ist um 66,67% gestiegen, auch die angesparten Zinsen steigen um den selben Prozentsatz an. Die Zinseszinsen steigen jedoch viel stärker an (rund 226%).
Und bei bei einem Zinssatz von 8 Prozent wirkt dieser Effekt noch stärker. Bereits die Summe der Zinsen (43.328 Euro) übersteigt den Sparbetrag. Noch mächtiger sind die reinen Zinseszinsen, welche sich auf 62,465 Euro belaufen. In Summe steht ein Endbetrag von 141.794 Euro zu Buche.
Daran sieht man: Der Zinseszinseffekt beginnt ab etwa 5 Prozent zu wirken und besitzt einen exponentiellen Effekt, den zu berechnen unser Gehirn meist überfordert ist. Stattdessen kann man sich der Rule of 72 bedienen, die bei dieKleinanleger.com in Folge 42 beschrieben ist.
Konsequenz: Um ein Vermögen aufzubauen, sollte man früh beginnen!
Für Kleinaleger ergibt sich daraus die Konsequenz, dass mit dem Sparprozess möglichst früh begonnen werden sollte. Wer mit 27 Jahren beginnt, eine private Altersvorsorge aufzubauen, hat bis zum 67. Lebensjahr Zeit: Das ist ein Zeitraum von 40 Jahren. Wir wollen noch betrachten, wie sich das Endvermögen verändert, wenn der Sparprozess über 40 Jahre läuft.
Bei einem Zins von 3 Prozent kommen 91.719 Euro zustande, wobei die Sparbeiträge 48.000 Euro und der Zins- und Zinseszinseffekt 43.719 Euro ausmachen. Bei 5 Prozent Zinsen kommen 148.253 Euro zusammen, wobei sich Zins und Zinseszins zu 100.253 Euro addieren. Ganz enorm wirkt der Zinseszins bei 8 Prozent: Das Endkapital beläuft sich auf 322.109 Euro, wobei der Zins- und Zinseszinseffekt 274.109 Euro (85% des Endkapitals) beträgt. Der Faktor Zeit spielt also neben der Zinshöhe eine entscheidende Rolle beim Vermögensaufbau.
Der Zinseszinseffekt spricht für Aktien
Der DAX ist am 31. Dezember 1997 bei 1.000 Punkten gestartet. Am 15. Mai 2015 ist er mit 11.447 Punkten (Quelle: XETRA) aus dem Handel gegangen. Wer also nun seit mehr als 27 Jahren im DAX investiert ist, erzielte eine Bruttorendite (vor Steuern und Kosten) von 9,32% p.a – das kann sich wahrlich sehen lassen. Natürlich hat das aktuelle Zinsniveau den DAX sehr hoch getrieben, doch selbst bei einem DAX-Stand von 10.000 Punkten würde die Rendite noch 8,78% p.a. betragen.
Mit Aktien lässt sich also langfristig Kapital ansparen. Für den Kauf von Aktien, ETFs und anderen Finanzprodukten empfehlen wir Ihnen einen günstigen Broker zu verwenden. Nutzen Sie unseren Online-Vergleichsrechner – besonders empfehlenswert empfinden wir die Angebote von OnVista und CapTrader. Bei Fragen melden Sie sich bitte jederzeit an uns!
Finanztipps für Kleinanleger #13: "Beim Vermögensaufbau auf den Zinseszinseffekt achten!",Beste Broker-Angebote
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