Die Erste Group Bank hat, wie bereits angekündigt, heute eine Kapitalerhöhung gestartet.
Dieser Schritt war notwendig, um die angekündigte Rückzahlung des noch aushaftenden PS-Kapitals in Höhe von knapp 1,8 Mrd. Euro zurückzuzahlen. Das PS-Kapital stammt aus einer Finanzspritze, die sich die Bank im Zuge der Finanzkrise ab 2007 unter anderem vom Staat Österreich geholt hat.
Als Grund gab die Bank an, dass das Kapital in den nächsten Jahren einfach zu teuer geworden wäre – immerhin zahlte die Erste bereits jetzt 9 % p.a. Außerdem will die Bank durch die Erhöhung des Eigenkapitals bis Ende 2014 auf eine Kernkapitalquote (lt. Basel 3) von 10 % kommen.
Die Transaktion findet in zwei Tranchen statt. In einem ersten Schritt werden junge Aktien an „qualifizierte Institutionelle Investoren“ verkauft. Erst dann kommen die gewöhnlichen Investoren mit Bezugsrecht zum Schuss.
Wie viele Aktien ausgegeben werden bzw. um welchen Preis diese gezeichnet werden, kann nicht pauschal gesagt werden, da die Transaktion mit einem Bookbuilding-Verfahren gemacht wird und sich der Preis im Wesentlichen nach dem Interesse also der Nachfrage richtet.
Update: Mittlerweile steht der Preis fest. Es wurden ca. 35 Millionen neue Aktien zu einem Kurs von 18,75 Euro ausgegeben. Der Aktie gefällt das natürlich garnicht – sie notiert aktuell 3,7 % tiefer.
Große Investoren, die ca. 37 % der Aktien halten, haben angekündigt, nicht mitzuziehen. Die Erste Stiftung wird außerdem noch zusätzliche Aktien zur Verfügung stellen.
Wir haben erfahren, dass das „Buch“ – also die Möglichkeit, Orders zu tätigen – schnell geschlossen war. Der Kreis der Investoren war also sehr eng gezogen und die Nachfrage war dementsprechend hoch. Für Kleinanleger gab es also nichts zu holen 😉