Erwartungsgemäß beließ die Europäische Zentralbank bei der turnusmäßigen Sitzung am 05.03.2015 den Leitzins auf seinem historisch niedrigen Niveau, bei 0,05 %! Für Anleger in Aktien bedeutet dies, dass insbesondere die Aktien mit einer hohen Dividendenrendite weiterhin sehr attraktiv bleiben. Es ist kein zusätzlicher Spielraum für die Steigerung der Geldanlage- oder Kreditzinsen entstanden.
Der DAX erreicht neue Höchststände – könnte sich der Einstieg in Aktien noch lohnen?
Im nachmittäglichen Handel überschritt der DAX die 11.440 Punkte-Marke und setzte damit den Höhenflug fort. Seit Jahresbeginn konnte der Index knapp über 16 % zulegen, eine Performance die mit Festverzinslichen Wertpapieren im Moment nahezu unerreichbar scheint. Angesichts dieses steilen Anstiegs stellen sich viele Anleger die gleiche Frage wie unsere Redaktion: Lohnt sich der Einstieg in die Aktien noch oder sind diese im Hinblick auf ihre fundamentalen Kennzahlen schlichtweg zu teuer?
Am Besten lässt sich dies am Kurs-Gewinn-Verhältnis einiger DAX-Schwergewichte verdeutlichen. Wer die Bayer-Aktie (WKN: BAY001), die Daimler-Aktie (WKN: 710000) und die Allianz-Aktie (WKN: 840400) betrachtet, der sieht aufgrund der aktuellen Bewertung KGVs von ca. 19; 12,57 und knapp 11. Dies liegt weit unter dem Wert, der in der historischen Betrachtung einen überkauften oder baisse-anfälligen Markt gekennzeichnet hat.
Wer sich die historischen Daten vor dem japanischen Crash oder auch den Kurseinbrüchen folgend auf die Anfangsjahre des neuen Jahrtausends ansieht, der erkennt einen kritischen Wert des KGV irgendwo zwischen 27 und 30. Bei einem Wert von 30 wäre die Marktkapitalisierung des Gesamtunternehmens 30 mal so hoch wie der Jahresgewinn. Anscheinend übersteigen die Aktienkurse am Gesamtmarkt diesen eher psychologisch begründeten Schwellenwert nicht langfristig, weshalb ein Investment bei einem KGV von mehr als 30 als überteuert erscheint. Dies würde einer inneren Rendite auf die Börsenkapitalisierung von vonk napp über 3,3 % entsprechen.
Liefert das KGV ein Entscheidungskriterium für Investments und den Vermögensaufbau?
Leider ist das KGV ein vergleichsweise „schwammiges“ Entscheidungskriterium ganz im Gegensatz zu den Bilanzpositionen oder dem inneren Wert von Unternehmen. Trotzdem sind wir der Meinung, dass es für nicht risikofreudige oder sehr spekulative Anleger eine gewisse Leitfaden- bzw. Ausschlußkriteriums-Funktion hat. Das Abwärtspotenzial bei einem hohen KGV schätzen wir wesentlich höher ein als das Aufwärtspotenzial. Also würden wir von Investments mit einem sehr hohen KGV wie der Facebook Aktie (WKN: A1JWVX) eher Abstand nehmen.
Angesichts der erwarteten steigenden Liquiditätsversorgung des europäischen Marktes mit frischem Geld durch die EZB, der Fortsetzung der Niedrigzinsphase und auch dem Rückenwind durch Unternehmensgewinne scheint es mehrere gute Gründe für das weitere Ansteigen der Börsenkurse zu geben. Das KGV und weitere Fundamentaldaten deuten jedenfalls auf langfristige Chancen hin.
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