Durationsmanagement – was bedeutet das nun wieder?

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Abbildung 3: Wird die Abgabe der Steuererklärung ignoriert, dann wird die Steuerlast geschätzt.

Abbildung 3: Wird die Abgabe der Steuererklärung ignoriert, dann wird die Steuerlast geschätzt.

Viele deutsche Klein- und vor allem Kleinstanleger trauen dem Aktienmarkt als einzige Anlageform noch immer nicht so recht. Lieber hätte man eigentlich auch noch etwas “Bombensicheres”, eine festverzinsliche Anlage also. Und just da liest man, dass man mit “aktivem Durationsmanagement” durchaus auch in Zeiten von niedrigen Zinsen und hohen Volatilitäten richtig gute Gewinne mit Anleihen machen kann. Aber was ist Durationsmanagement überhaupt und wie funktioniert das? Und für wen ist es geeignet?

Die Basis: festverzinsliche Wertpapiere

Duration ist, ganz allgemein, eine Kennzahl, die es nur im Bereich der sogenannten festverzinslichen Wertpapiere gibt. Festverzinsliche Wertpapiere oder auch Anleihen oder Obligationen sind solche Wertpapiere, bei denen man am Ende der Laufzeit sein Kapital nebst bestimmter, vereinbarter Zinsen, garantiert wiederbekommt. Das können Staatsanleihen, aber auch Pfandbriefe, Gewinnschuldverschreibungen oder andere Anleihen wie Wandelanleihen oder Optionsanleihen sein.

Fasst man mehrere solche Anleihen in einem Fonds zusammen, entsteht ein sogenannter Anleihenfonds (Obligationsfonds oder Bond Funds im Englischen). Weithin besser bekannt sind solche Fonds allerdings unter dem Namen Rentenfonds. In einem Rentenfonds können viele verschiedene Anleiheformen enthalten sein. Der Fondsanbieter trifft eine Auswahl von bestimmten Papieren, stellt diese zusammen und investiert das Geld der Anleger in dieses Fonds-Portfolio. Jährlich entstehende Zinsen werden dabei meist wiederangelegt und die Gestaltung des Portfolios im Einzelnen wird durch den Fondsmanager überwacht und ständig optimiert, der Anleger muss sich darum nicht kümmern.

Unter den zahlreichen verschiedenen Rentenfonds-Arten sind beispielsweise Corporate Bond Funds (Unternehmensanleihen), Short-, Mid- und Long Term Bonds (je nach Restlaufzeit der enthaltenen Anleihen), Dept Bonds (Anleihen von Schuldnern in bestimmten Regionen, beispielsweise Emerging Markets) und Investment Grade Bonds (Schuldner-Anleihen bei sehr hoher Bonität des Schuldners). Daneben gibt es auch gehedgte und inflationsgesicherte Anleihenfonds. Wichtig ist auch, Bonds nach der Zahlungsweise zu unterscheiden: sogenannte Zerobonds ergeben nur eine einzige Zahlung zum Ende der Laufzeit, bei anderen Anleihen werden jährlich sogenannte “Kuponzahlungen” geleistet, die in der Regel wieder reinvestiert werden.

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Die Duration als Kennzahl ist für alle diese Arten von Anleihen und auch für alle diese Fonds anwendbar.

Die Duration

Als Anleger möchte man natürlich auch ein wenig vergleichen, was einem persönlich den größten Vorteil bringt. Die Duration ist dafür eine recht interessante Kennzahl, auch wenn sie auf den ersten Blick etwas kompliziert erscheint. Im Grunde ist bei näherer Betrachtung der Durationswert aber eine sehr logische Sache.

Technisch gesehen ist die Duration das Maß für die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer in einer festverzinslichen Anlage. Im Detail geht es darum, zu welchem Zeitpunkt eine Anlage gegenüber dem Zinsänderungsrisiko des Marktes “immun” ist.

Gerade bei Anleihen, bei denen Zinsen reinvestiert werden, spielen Zinsänderungen durchaus eine sehr wichtige Rolle – nämlich für den Endwert der Anleihe. Ein sogenannter erwarteter Wert kann durch Zinsänderungen während entweder erreicht, überschritten oder unterschritten werden. Der Zeitpunkt, zu dem eine Anleihe den erwarteten Wert erreicht hat und nicht mehr unterschreiten kann, ist der Zeitpunkt der Duration (also der “Immunisierungszeitpunkt).
Mathematisch ist die Definition eines solchen Wertes deshalb wichtig, weil Zinsänderungen immer zwei Effekte haben: Steigen die Zinsen, SINKT zunächst der Barwert einer Anleihe, dafür gibt es künftig aber höhere Zinszahlungen. Erst nach einer gewissen Zeit haben diese höheren Zinszahlungen den gesunkenen Barwert einer Anleihe ausgeglichen. Bei sinkenden Zinsen ist es genau umgekehrt: der Barwert der Anleihe steigt zunächst, wird durch die später sinkenden Zinszahlungen aber sukzessive verringert. Diese beiden Effekte, zwischen zukünftigen Zinsen und den Barwertänderungen müssen also immer jeweils gegeneinander gerechnet werden. Das lässt sich nicht direkt schätzen, da der Zusammenhang mathematisch gesehen nicht linear ist. Je größer das Ausmaß der Zinsänderungen ist, desto weiter gehen lineare Abschätzungen fehl.

In einem Rentenfonds gilt es nun, nicht nur die Duration einer einzelnen Anleihe, sondern des gesamten Anleihe-Portfolios insgesamt zu beurteilen. Dafür sind komplizierte Berechnungen notwendig, die man als Anleger selbst meist nur schwerlich durchführen kann. Aus diesem Grund ist die Duration als Kennzahl ein durchaus wichtiger Wert. Noch interessanter, von Anlegerseite aus gesehen, ist dabei übrigens die modifizierte Duration.

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Modifizierte Duration

Die mathematischen Zusammenhänge wollen wir hier einmal unberücksichtigt lassen, nur so viel: Die modifizierte Duration als Kennzahl ist der Wert, der angibt, wie stark sich der Gesamtertrag einer Anleihe ändert, wenn sich das Zinsniveau auf dem Markt ändert.

Von Anlegerseite her gesehen kann beides positiv sein, ein hoher Wert bei der Kennzahl oder ein niedriger. Aus einem einfachen Grund: Reagiert eine Anleihe oder ein Portfolio stark auf die Zinsänderungen des Marktes, kann man bei steigenden Marktzinsen mit einem substantiellen Kursgewinn der Anleihe rechnen. Umgekehrt kommt es dann bei fallenden Marktzinsen natürlich wiederum auch zu stärker ausgeprägten Kursverlusten. Eine Anleihe oder ein Portfolio mit einer niedrigen modifizierten Duration reagiert weniger auf negative Zinsänderungen am Markt, dafür aber auch weniger auf positive. Was im Einzelfall die bessere Alternative ist, hängt immer von den eigenen Anlagezielen und den eigenen Erwartungen in Bezug auf die Anlage ab.

Wichtig für die Beurteilung der Reaktion auf Zinsänderungen ist auch die Art der Auszahlung: Zerobonds, wie oben schon erklärt, haben schon von Natur aus eine deutlich höhere Sensibilität im Hinblick auf Zinsänderungen als Anleihen, bei denen es zu jährlichen Kuponzahlungen kommt, die reinvestiert wird. Das ist eigentlich ganz logisch, da ja durch die jährlich anfallenden, reinvestierten Zahlungen ein deutlich größerer Ausgleichsspielraum für den Wert der Anleihe geschaffen wird (zukünftig höhere oder niedrigere Verzinsungen nach einer Zinsänderung und deren summierter Effekt auf das Gesamtergebnis).

Was macht Durationsmanagement?

Nun – angesichts der oben erwähnten Zusammenhänge liegt es natürlich nahe, dass der Anbieter eines Rentenfonds sich ein wenig Gedanken macht und versucht, die Duration von einzelnen Anleihen zum Nutzen der Anleger jeweils geschickt gezielt einzusetzen.

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Die Sensibilität gegenüber Zinsänderungen am Markt lässt sich durch die Auswahl von Papieren entweder erhöhen oder verringern. Dadurch wird von positiven Zinsänderungen stark profitiert, während sich negative Zinsänderungen am Markt nur sehr schwach auswirken. Gelingt das erfolgreich, lassen sich mit Rentenfonds merkbar höhere Gewinne erzielen, als wenn die Duration nicht aktiv gemanagt wird.

Dem Fondsmanager stehen daneben noch einige weitere Möglichkeiten zur Verfügung, etwa die Veränderungen von Laufzeiten bei Anleihen im Portfolio (mehr Anleihen mit kürzerer oder längerer Laufzeit) und die Verlagerung von Risiken in andere Länder. Auch die Gewichtung nach einzelnen Regionen kann helfen, Zinsänderungen aufzufangen oder sogar auszugleichen. Manchmal reicht aber auch schon, lediglich die Gewichtung der einzelnen Anleihen im Rentenfonds zu verringern.

Während sich niedrige Zinsen anderswo recht deutlich auswirken, müssen sie das bei Rentenfonds also nicht zwangsläufig. Es hängt weitgehend vom Geschick des Fondsmanagers ab, der mit seinen Fähigkeiten durchaus einen sehr wichtigen Beitrag zum Gesamtertrag eines Rentenfonds zu bringen und negative Entwicklungen gut auffangen zu können.

Wer sich dagegen sein eigenes Anleihen-Portfolio zusammenstellt, kann ebenfalls davon profitieren, immer mal wieder auf die Zinsentwicklung zu schauen und entsprechend umzuschichten, nach zinssensitiven oder weniger zinssensitiven Anleihen. Das kann sich durchaus lohnen.

Übrigens: Auf die eigenen Kosten für die Anlage zu schauen, kann sich auch lohnen. Niemand sollte mehr Gebühren bezahlen, als unbedingt nötig. Verwenden Sie doch einmal unseren Broker-Vergleichsrechner und schauen Sie, wo Sie ganz simpel, nämlich durch eigene Kostenreduktion Ihren Anleihen-Gewinn dauerhaft erhöhen können.

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