Peter Ranning von „Der Privatier“ hat uns eingeladen, an seiner Blogparade zum Thema „Meine Strategie für die Kapitalanlage“ teilzunehmen. Wir freuen uns natürlich über diese Ehre und sind auf die vielen spannenden Beiträge der teilnehmenden BloggerInnen gespannt.
Brauche ich überhaupt eine Strategie für die Kapitalanlage?
Ja – zu mindestens ist das unsere Meinung. Auch wenn Geld nicht alles ist, so bestimmt es doch täglich unser Leben. Und nicht nur unser heutiges – vor allem unsere Zukunft hängt zu einem Großteil von unserer Strategie der finanziellen Vorsorge ab.
Für unsere Generation (Anfang/Mitte 20) sind die einst geltenden Paradigmen von lebenslanger Festanstellung und staatlich garantierter Pension längst nicht mehr unantastbar. Wir sind überzeugt: Wer sich nicht früh über seine finanzielle Zukunft Gedanken macht, der tut sich damit selbst keinen Gefallen.
Wie haben DieKleinanleger mit der Kapitalanlage begonnen?
Als wir mit der Geldanlage begonnen haben, verfolgten wir nicht wirklich eine klare Strategie:
Wir kauften österreichische Immobilienaktien (Home-Bias), versuchten mit griechischen Staatsanleihen unseren Einsatz zu verdreifachen (das ging leider nicht ganz auf) und hielten größtenteils Aktienportfolios mit Einzeltitel auf Basis … fragwürdiger Anlageentscheidungen.
Schlimmer noch, wir handelten häufig, freuten uns über 10-15% Kursgewinn und stiegen wieder aus.
Wir handelten sogar Optionsscheine kurz vor EZB-Zinsentscheidungen – obwohl unser vorhergesagtes Szenario an diesen Tag sogar eingetreten ist, blieben uns nach Kosten und Steuern nur wenige Euros übrig.
Nun … mit Ausnahme der griechischen Staatsanleihen hatten wir bei der überwiegenden Mehrheit ein gutes Händchen – oder einfach nur Glück: In den letzten Jahren war es nun wirklich nicht schwer, an den Aktienmärkten Geld zu verdienen. Unsere ersten Aktien haben wir im Herbst 2011 gekauft, als der DAX bei ca. 6.000 Punkten. Das ist weit weg von beinahe 11.500 Punkte, um die der DAX heute notiert.
Welche Strategie empfehlen DieKleinanleger?
Würden wir mit unserem heutigen Wissen noch einmal beginnen können, würden wir unsere Anlageentscheidungen von „damals“ fundamental ändern und folgende 3 Punkte beachten.
- Kosten minimieren geht über alles
- Diversifizierungen, Diversifizierung, Diversifizierung
- Regelmäßiges Ansparen ist der Schlüssel zum Erfolg
Punkt 1: Kosten minimieren geht über alles
Das beste Beispiel hierfür sind die erwähnten Optionsscheine auf den DAX. Obwohl wir alleine aufgrund der Risikostruktur Kleinanlegern von Hebelprodukten abraten, so überzeugt auch eine einfache Rechnung:
Wir haben 100 Euro eingesetzt. Zwei Stunden später war der Optionsscheint 150 Euro wert. 50 Euro Gewinn? Die Kursgewinnsteuer hat 12,50 Euro ausgemacht, plus 2x c. 8 Euro Ordergebühren. In Summe blieben also 21,50 Euro übrig. Natürlich – immer noch eine satte Rendite (auf prozentualer Basis).
Allerdings sind 57% unserer Rendite (28,50 von 50 Euro) von Steuern und Gebühren aufgefressen worden.
Unsere Lösung: Mindestordergröße bei „einmaligen Anlagen“ (also keinen Sparplänen) von 800-1.000 Euro. Mit der Wahl eines günstigen Brokers – hier erklären wir, warum wir OnVista empfehlen – lassen sich so die Kauf- und Verkaufsgebühren auf weniger als 1% des Handelsvolumen reduzieren. Steuern müssen natürlich immer noch bezahlt werden 🙂
Punkt 2: Diversifizierung, Diversifizierung, Diversifizierung
Wie erwähnt: unsere erste Aktie war ein österreichischer Immobilienkonzern. Keine Frage: Wir haben unser Reserach gemacht, waren von der Idee überzeugt und behielten auch Recht.
War es das Risiko wert? Wir glauben kaum. Ein Investor wie Warren Buffet der ganze Unternehmen zu einen guten Preis kauft und die ein oder andere operative Maßnahme trifft (auch wenn sich Buffet selbst gerne zurückhält) würde uns natürlich wiedersprechen. Allerdings haben Kleinanleger weder Zeit noch die Möglichkeit, permanent nach günstigen Anlagealternativen zu suchen. Und mal ganz ehrlich: die wenigsten Kleinanleger können wirklich ein Unternehmen bewerten.
Unsere Lösung: ETFs. Klingt langweilig, ist es auch. Breit gestreute Indizes: MSCI World, EuroStoxx oder DAX. Sie sparen die Gebühren der aktiven Vermögensverwaltung (darum hat Ihnen davon auch Ihr Bankberater noch nichts erzählt) und reduzieren natürlich Ihr Risiko. Natürlich befinden sich auch in Indizes „Looser“ – allerdings tut Ihnen dies viel weniger weh, als wenn eine Einzelaktie (z.B.: in Folge der „Ölkrise“ im Herbst 2014) die Hälfte Ihres Wertes verliert.
Punkt 3: Regelmäßiges Ansparen ist der Schlüssel zum Erfolg
Wenn wir die Zeitpunkte bzw. die Höhe unseres bisher investierten Kapitals in einem Chart darstellen würden und darunter den Verlauf des DAX legen würden, so kann man schnell die Risiken von großen Einmalanlagen erkennen.
Wer viel zu Höchstständen investiert, verliert. Wer „Glück“ hat und am Boden einsteigt, gewinnt. Market-Timing ist unserer Meinung schwer bis unmöglich – Fondsmanager werden natürlich versuchen, Sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Unsere Lösung: Regelmäßiges, wiederkehrendes Anlegen. Nun … wenn wir Ihnen nun zuvor geraten haben, nicht weniger als 800-1,000 Euro auf einmal anzulegen und Ihnen nun jetzt dazu raten, dies regelmäßig zu tun, so sollten wir vermutlich den Namen unseres Blogs in „DieGroßanlager“ ändern, oder? Die Lösung ist einfach und heißt: ETF-Fondssparen.
In der Regel bereits ab niedrigen monatlichen Beträgen in der Größenordnung von 50-100 Euro möglich, bietet ETF-Fondssparen unserer Meinung nach eine wunderbare Möglichkeit für die „Grundversorgung“ eines jeden Kleinanlegerportfolios. Durch die regelmäßigen Käufe glätten Sie den durchschnittlichen Kaufkurs der investierten Indizes – dieses „Phänomen“ ist bekannt als der Cost-Average-Effekt.
Mit ETFs ist man sofort ausreichend diversifiziert und erreicht die „Marktrendite“ fast ohne Abzug von Kosten. Bei unserem bevorzugten Broker OnVista gibt es viele Fondssparpläne sogar kostenlos. Natürlich müssen Sie die monatliche Sparrate selbst bezahlen, allerdings fallen dabei keine Transaktionskosten an.
Fazit
Geldanlage ist einfach! Die Grundversorgung Ihres Portfolios ist unserer Meinung schnell hergestellt: Kaufen Sie in regelmäßigen Abständen (z.B.: monatlich) breit diversifizierte ETFs. Sie sparen damit Kosten, reduzieren Ihr Risiko und aufgrund des Cost-Average-Effekts schmerzen auch kurzfristige (bzw. auch längerfristige) Kurseinbrüche nicht so sehr.
Jetzt sind Sie an der Reihe! Welche Strategie verfolgen Sie? Haben Sie auch – wie wir – Fehler bei der Geldanlage gemacht? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!
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