Der Kurs der
Das E.ON ein Energieversorger ist, wissen auch viele. Und dass diese Branche dank Atomausstieg, Energiewende und niedriger Strompreise nicht gerade floriert, ist auch denkbar. E.ON trifft es in diesem Fall besonders schwer, da das Unternehmen einerseits eine große Anzahl an AKWs (Atomkraftwerken) besitzt, welche jetzt abgeschaltet werden müssen, und andererseits viele nicht-rentable Gaskraftwerke betreibt.
Mehr zum Thema Aktien generell finden Sie in unserer Aktien-Zusammenfassung
Um überhaupt Aktien kaufen zu können, braucht jeder Kleinanleger einen Broker – Wir selbst verweden hierbei das Depotkonto von OnVista, welches durch die geringsten Gebühren besticht:
Hier finden Sie alle Informationen zur E.ON Hauptversammlung 2013
Entwicklung der Aktie in den letzten Monaten
Im November 2012 wurde die Prognose für das Jahr seitens des Managements in Frage gestellt. Die Frage nach der Dividendenhöhe wurde offen gelassen. Panik brach aus, was sich besonders gut in einem 6-Monats-Chart darstellen lässt. Der Kurs gibt binnen weniger Tage von 16,50 Euro auf knapp 14 Euro nach – ein Rückgang von ca. 15 %.
Nach diesem Rücksetzer dümpelte die Aktie ein wenig dahin und gab seit Neujahr nochmal ordentlich nach. Die Dividende aus dem Geschäftsjahr 2012, welche nun nach der Hauptversammlung (im Mai 2013) ausgezahlt wird, wird zwar bei 1,10 Euro je Aktie gelassen, allerdings hat das Management ausdrücklich erklärt, dass solche Dividenden in naher Zukunft unwahrscheinlich bleiben.
Wie hoch wird die Dividende in den nächsten Jahren sein?
Die aktuelle Dividendenrendite von ca. 8,2 % (Stand 12. Februar 2013, Kurs: 13,44 Euro, Dividende: 1,10 Euro / Aktie) sieht natürlich riesig und phänomenal aus – allerdings wird es so eine Dividende so schnell nicht mehr geben.
Allerdings bleibt E.ON berechenbar. Auf Basis der neuen Schätzungen ergibt dies eine Dividende zwischen 55 und 78 Cent je Aktie.
Wir wollen Ihnen diese Rechnung nicht vorenthalten. Am 30. Jänner gab E.ON seinen Ausblick für 2013 bekannt. E.ON schätzt den nachhaltiger Konzernüberschuss zwischen 2,2 und 2,6 Milliarden Euro. Weiters ist geplant die Dividendenhöhe auf 50 – 60 % des nachhaltigen Dividendenüberschusses festzulegen. Weiters sind ca. 2 Mrd. E.ON-Aktien im Umlauf.
- Worst-Case: nachhaltiger Konzernüberschuss von 2,2 Mrd. Euro und Ausschüttungsquote von 50 % = Dividende in der Höhe von 55 Cent je Aktie
- Realistic-Case: nachhaltiger Konzernüberschuss von 2,4 Mrd. Euro und Ausschüttungsquote von 55 % = Dividende in der Höhe von 66 Cent je Aktie
- Best-Case: nachhaltiger Konzernüberschuss von 2,6 Mrd. Euro und Ausschüttungsquote von 60 % = Dividende in der Höhe von 78 Cent je Aktie.
Zwischen 78 Cent und 55 Cent ist freilich ein Unterschied von ca. 40 %. Daher gehen wir vom „Realistic-Case“ aus. Und dieser ergibt eine aktuelle Dividendenrendite von 5,1 % – nicht schlecht.
Aktuelle Bewertung
Aufgrund der Dividendenrendite alleine kann und sollte man allerdings noch keine Investitionsentscheidung machen.
Das KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis, mehr dazu in Folge 51 – Das KBV) liegt aktuell bei 0,66 – und somit unter Buchwert. Als Basiswerte legen wir den Buchwert je Aktie laut Q 3 Bilanz und den Kurs von 12,50 zu Grunde.
Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis, mehr dazu in Folge 49- Das KGV) ist natürlich schwer zu errechnen. Es gibt natürlich Zahlen, allerdings muss hier genau beachtet werden, auf welchen Gewinn sich diese Berechnung stürzt.
Verwenden wir den nachhaltigen Konzernüberschuss unseres Realistic-Case von 2,4 Mrd. Euro, ergibt das bei ca. 1,9 Mrd. ausstehenden Aktien einen Gewinn je Aktie von ca. 1,26 und somit ein KGV von 10,7. Andere Zahlen würden andere KGVs ergeben – logisch.
Unsere Einschätzung
E.ON ist und bleibt ein Global-Player am Energiemarkt und schlägt eine Desinvestitionsstrategie ein. Das impliziert, dass ein Konzernumbau stattfinden wird und E.ON sich den geänderten Verhältnissen anpassen wird bzw. es versucht.
Ob das gelingt oder nicht steht freilich in den Sternen. Wir haben trotzdem vor, einen geringen Betrag in E.ON Aktien zu investieren.
Mit rund 700 Euro will jeder von uns sich in der nächsten Zeit an E.ON beteiligen. Sollte der Kurs noch einmal 20 – 30 % einbrechen, was durchaus möglich ist, können wir dies dank der geringen Summe gerade noch verschmerzen.
Wie bereits mehrfach erwähnt, verwenden wir den online Discountbroker OnVista und daher werden die Spesen von ca. 5 € pro Trade nicht ins Gewicht fallen.
Wir erwarten uns aus diesem Investment, dass sich der Kurs der E.ON-Aktie auf lange Sicht (10 Jahre) verdoppeln wird. Das ergibt natürlich einen saftigen Kursgewinn, was allerdings für uns noch interessanter ist, ist die Dividende bzw. unsere Dividendenrendite, die sich, wenn unsere Schätzungen eintreffen sollten, natürlich sehen ließe.
Aber….
Natürlich kann auch alles ganz anders kommen: E.ON könnte durch Marktschwierigkeiten und Missmanagement irgendwann von der Bildfläche verschwinden und bekanntlich ist an der Börse erst bei 0 Schluss.
Wir halten dieses Szenario allerdings für sehr unwahrscheinlich und setzen deshalb mit einem geringen Betrag, den wir notfalls verschmerzen können, auf E.ON. Natürlich sind dies ausschließlich unsere bescheidenen Ansichten und wir wollen damit keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung abgeben. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob E.ON nun ein gutes Investment ist oder nicht.
Wir sind für uns zu dem Schluss gekommen, dass E.ON Potential hat und zurzeit weit unter diesem gehandelt wird. Allerdings kann nur die Zukunft zeigen, ob wir recht behalten werden…