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Die Allianz Aktie im Kleinanleger-Check

Die Allianz steht vor einer großen personellen Veränderung: Der bisherige Vorstandsvorsitzende Michael Diekmann gibt den Chefposten an Oliver Bäte ab, der ab dem 07. Mai 2015 übernehmen wird. Zwar übernimmt dieser ein gut bestelltes Haus, doch bekommt der Konzern in einem Bereich Gegenwind.

Diekmann blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr

Diekmann konnte bei seinem Abschied auf der diesjährigen Hauptversammlung am 06. Mai 2015 noch einen Konzernumsatz von 122,3 Mrd. Euro für 2014 verkünden, was einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von gut zehn Prozent ausmacht. Dabei blieb ein Jahresüberschuss von 6,2 Mrd. Euro übrig, was einer Gewinnmarge von 5,1% entspricht. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 13,71 Euro – was einem KGV von 11,25 entspricht (Basis: Schlusskurs von 154,20 Euro, Quelle: XETRA, 06. Mai 2015).

Bäte wird Chef eines Konzerns, der sich in den vergangenen Jahren stark verändert hat und inzwischen auch über Deutschlands Grenzen hinaus Versicherungspolicen verkauft. Mittlerweile hat die Allianz in über 70 Ländern 147.000 Mitarbeiter. Seit 2008 hat die Allianz 35.000 Mitarbeiter abgebaut und den Umsatz um 32% gesteigert. Von Umsatz und Gewinn erwirtschaftet der Konzern mittlerweile drei Viertel im Ausland.

Drei Sparten tragen zum Erfolg bei

Das Geschäft besteht aus drei Segmenten:

Schaden- und Unfallversicherung: Auf Bruttoeinnahmen von 48,3 Mrd. Euro (+3,7% zum Vorjahr) kommt ein operatives Ergebnis von 5,4 Mrd. Euro (+2,2% zum Vorjahr). Die Schaden-Kosten-Quote, eine von Analysten häufig beobachtete Kennzahl betrug unverändert 94.3%. Unterm Strich (Periodenergebnis vor Konsolidierung) blieben 3,5 Mrd. Euro übrig (Vorjahr: 3,8 Mrd. Euro, Rückgang von 10%).

Lebens- und Krankenversicherung: Allianz konnte hier Bruttoeinnahmen von 67,3 Mrd. Euro verzeichnen, ein Plus von 19% zum Vorjahr. Für das Wachstum waren vor allem die USA, Italien und Deutschland verantwortlich. Das operative Ergebnis stieg sogar um 23% auf 3,3 Mrd. Euro. Unterm Strich (Periodenergebnis vor Konsolidierung) bleiben 2,3 Mrd. Euro übrig (Vorjahr: 2,3 Mrd. Euro, Steigerung um 20%). Die Allianz ist hier gut aufgestellt, allerdings wird der Gegenwind stärker: Finanzvorstand Dieter Wemmer warnt davor, dass das Niedrigzinsumfeld in der Euro-Zone und in den USA in der nächsten Zeit das Neugeschäft drücken wird. Kein Wunder, bei den aktuellen Zinsen werden Lebensversicherungen nicht gerade attraktiver.

Das dritte Segment Asset Management beinhaltet die Vermögensverwaltung der Fondstöchter Pimco und Allianz Global Investors. Hier erwirtschaftete der Konzern Erträge von 6,4 Mrd. Euro (ein Rückgang von 11% zum Vorjahr). Das operative Ergebnis sank um 18% auf 2,6 Mrd. Euro. Auch unter Strich musste Allianz hier Federn lassen – das Periodenergebnis vor Konsolidierung ging um 16% auf 1,6 Mrd. Euro zurück. Das gesamte verwaltete Vermögen stieg trotz starker Mittelabflüsse (dazu gleich mehr), vor allem dank starker Kursgewinne um 2% auf 1,8 Billionen Euro.

Sorgenkind ist die Fondstochter Pimco

Wenn Sie sich die Zahlen genauer ansehen, können Sie sich sicherlich denken, dass sich Neu-CEO Bäte über Pimco wohl die meisten Sorgen machen muss.

William “Bill” Gross, Co-Gründer von Pimco, einer US-Tocher im Bereich Asset Management, warf im September 2014 das Handtuch. Das dadurch entstandene Mediengetöse blieb nicht ohne Folgen für Pimco – Investoren zogen 236 Mrd. ab. Von den Mittelabflüssen konzentrierte sich ein großer Teil auf den ehemaligen Flagschiff-Fonds “Pimco Total Return”, einst der größte Rentenfonds der Welt, der von Gross selbst verwaltet wurde. Diesen Platz musste der Fonds allerdings an den Indexfonds “Total Bond Market” vom Konkurrenten “Vanguard” abgeben. Der größte Rentenfonds der Welt wird nunmehr nicht mehr aktiv, sondern nur mehr passiv verwaltet. Gross hatte Pimco übrigens 1999 für 3,3 Mrd. US-Dollar an Allianz verkauft.

CEO-Diekmann setzte daraufhin ein neues Führungsteam ein. Ob dieses die Investoren überzeugen kann, werden die nächsten Monate zeigen. Bäte wird wohl auch eigene Akzente setzen, doch größere Strategieschwenks werden nicht von ihm erwartet. Dabei hat er sich für den Rest des Jahres vorgenommen, mit dem Vorstand und den Führungskräften ein Programm für die nächsten Jahre zu entwickeln, wie er in einem Interview mit dem “Manager Magazin” sagte. Herausforderungen, wie beispielsweise das niedrige Zinsumfeld, gibt es mehr als genug.

Allianz Aktie und Ausblick 2015

Insgesamt ist die Aktie mit einem Kursplus von ca. 12 Prozent gut ins neue Jahr gestartet (Basis: Schlusskurs von 137,35 Euro, Quelle: XETRA, 31. Dezember 2014) wenn auch andere DAX-Konzerne durchaus besser abschnitten.

Im Zuge der Präsentation der 2014-Zahlen hat das Management auch eine neue Dividendenpolitik vorgestellt. Künftig werden 50% des Jahresüberschusses an die Aktionäre ausbezahlt, statt wie bisher 40%. Daher hat Allianz die Dividende um satte 29% auf 6,85 Euro je Aktie erhöht. Für das Jahr 2013 wurden noch – in Übereinstimmung mit der alten Dividendenpolitik – 5,30 Euro je Aktie ausbezahlt.

Für das Jahr 2015 erwartet sich das Management ein operatives Ergebnis von 10,4 Mrd. Euro – “plus/minus 400 Mio. Euro”.

Wenn auch Sie an den zukünftigen Dividendenzahlungen der Allianz partizipieren wollen, empfehlen wir Ihnen auf das günstige Angebot von OnVista oder CapTrader zurückzugreifen.

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