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Der DAX bei 12.000 Punkten – was bedeutet das für Kleinanleger? Soll man jetzt noch investieren?

In den letzten Wochen hat sich der Aufwärtstrend beim DAX noch weiter beschleunigt, seit Jahresanfang mit einem Indexstand von unter 10.000 Punkten steht ein Plus von etwas mehr als 24 % in den Büchern der Anleger. Angesichts dieses Wertzuwachses, der praktisch alle anderen Anlageformen um Längen schlägt, fragen sich die Marktteilnehmer: Wie lange wird diese Entwicklung anhalten? Mit diesem Blogbeitrag versuchen wir aufzuzeigen, wohin die Reise Ihrer – und auch unserer – Geldanlage gehen könnte. Gleich mal vorweg – der DAX ist ein sog. Performance Index – die meisten anderen Indices sind sog. Kursindizes – aus diesem Grund sind immer neue Höchststände beim DAX viel wahrscheinlicher, da die Dividenden beim DAX hinzugezählt werden, beim ATX z.B. nicht.

Das positive Umfeld an den Kapitalmärkten hält an

Ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl der Geldanlage ist die zu erwartende Rendite bei einem als tragbar angesehenen Risiko. Das Umfeld für Aktienanlagen hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert: Die Niedrigzinsphase, auch als Politik des billigen Geldes bekannt, wurde durch die EZB eingeläutet. Sie erhöhte die Geldmenge und sorgte gleichzeitig für eine lang anhaltende Niedrigzinsphase. Wer die Äußerungen der Zentralbank und von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble richtig zu interpretieren vermag, der kann davon ausgehen, dass die niedrigen Zinsen zumindest bis zum Jahr 2019 bleiben werden.

In diesem Szenario rückt die Geldanlage in Aktien in den Vordergrund. In der Wirtschaftspresse finden Sie oft den Hinweis auf den Deutschen Aktienindex DAX und Geldanlageprodukte, die dessen Wertentwicklung nachvollziehen.

Er besteht aus den dreißig kapitalstärksten, börsennotierten Unternehmen Deutschlands, wobei die frei verfügbare Aktienanzahl ein weiteres Kriterium ist. Die einzelnen Aktien werden gewichtet, deren Börsenkurse addiert. So ergibt sich ein Index, der exemplarisch für die Aktienentwicklung ist. (Mehr zum DAX in unserer Folge: Was ist der DAX?)

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX beträgt zur Zeit etwa um die 14, was im langjährigen Vergleich nicht viel ist und nicht überbewertet erscheint. Wenn Sie die KGV-Zahl für ein Sparbuch mit 0,05 % Verzinsung analog anwenden würden, dann hätte dies ein KGV von 2000! Deshalb erscheinen Aktien im Vergleich insbesondere zu diesem Sparprodukt oder auch einer zehnjährigen Bundesanleihe (Verzinsung von 0,4 % – analoge Kennzahl zu KGV 250!) immer noch sehr günstig.

Als die Aufwärtsbewegung des DAX im Jahr 2001 zu Ende war, hatte dieser ein KGV von knapp über 31. Natürlich führten zu einem Stopp des Aufwärtskanals mehrere Risikofaktoren, aber die KGV-Zahl und eine Betrachtung der Buchwerte pro Aktie der einzelnen Firmen kann einen rechtzeitigen Hinweis auf das Ende eines Aufwärtstrends geben und Risikoindikator sein.

Aus Sicht der KGV-Zahl gibt es deshalb noch ein erhebliches Aufwärtspotenzial, die Risiken erscheinen überschaubar.

Fundamentaldaten und Nachfrage könnt den Aufwärtstrend weiter anfeuern

Neben dem Vergleich der inneren Werte der Aktien (Buchwerte, Kennzahl KBV) und des Kurs-Gewinn-Verhältnisses jeweils zwischen den Märkten und im historischen Vergleich gibt es weitere Einflussfaktoren, die als weiterer Kurstreiber wirken können.

Allen voran ist – wie bei vielen anderen Gütern auch – die Nachfrage als wesentlichster Einflussfaktor zu nennen. Wer sich in der Niedrigzinsphase die Alternativen zur Geldanlage in Aktien ansieht, der wird feststellen, dass die Anlage in Aktien attraktiver denn je ist:

  • Die Rendite der festverzinslichen Wertpapiere kurzer Laufzeiten geht gegen Null
  • Langlaufende Zinspapiere könnten erhebliche Wertverluste erleiden, wenn die Zinsen in vier bis fünf Jahren wieder anziehen und die Anleger noch auf den „alten“, niedrig verzinsten Wertpapieren sitzen
  • Den meisten Anlegern stehen keine attraktiven Immobilien-Investments zur Verfügung. Die Kaufpreise der Immobilien sind im Vergleich zur erzielbaren Nettomiete viel zu hoch. Auf die Aktienanlage umgerechnet ist dies in etwa der Kennzahl KGV vergleichbar. Ein großes Wirtschaftsmagazin hatte vor ein paar Wochen eine interessante Aufstellung über „Zinshäuser“ (was der norddeutsche Ausdruck für Mehrfamilienhäuser ist). Viele davon hatten eine dem KGV vergleichbare Kennzahl von höher als 30!
  • Immobilieninvestments unterliegen zunehmenden Regulierungs- und Entwertungstendenzen. Beginnend bei kostentreibenden „Kleinigkeiten“ wie neue TÜV-Prüfpflichten für Aufzüge und Technik bis hin zu immer neuen, investitionsfressenden Wärmedämmungsvorschriften.

Unser Versuch einer DAX-Kursprognose zum Jahreswechsel 2015/2016

In den letzten 3 Jahren haben die DAX-Werte beinahe 70 % an Wert gewonnen. Dieser Wertzuwachs wurde durch die verbesserte Gewinnsituation der Unternehmen, die in Kapitel 1 genannten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der EZB sowie einem wachsenden Selbstbewusstsein und Kapitalmarktorientierung der Anleger ermöglicht. Abhängig von den politischen und wirtschaftlichen Risiken eines „Grexit-Szenarios“ könnte der DAX zum Jahreswechsel aber knapp unterhalb der psycholgisch wichtigen Marke von 13.250 Punkten liegen. Aber auch bei 14.000 oder 11.000 – um das genau zu wissen, fehlt uns leider die magische Kristallkugel. Fest steht allerdings, dass mit EZB Geld und mangelnden Alternativen Nichts unmöglich scheint.

Zusammenfassend kann man sagen, dass aus heutiger Sicht das Aktieninvestment mehr Aufwärtspotenzial als Risiken in sich birgt. Allerding sollte der Anleger genau auf die Kennzahlen wie KGV oder Buchwert achten oder zu Anfang in einen Indexfonds investieren.

In den DAX Investieren?

Aktien des DAX und auch andere Wertpapiere können Sie mittels der ISIN oder WKN über die Börse kaufen. Wir empfehlen dazu auf günstige Diskont-Broker wie CapTrader oder OnVista zurückzugreifen. Weitere Broker-Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Vergleichsrechners bzw. mit Hilfe unserer Top-3 am Ende des Artikels.

Wenn Sie in alle Aktien des DAX auf einmal investieren möchten, können Kleinanleger das am einfachsten und günstigsten mit Hilfe eines INDEX-FONDS (ETF) auf den DAX tun. Was das ist und wie das geht beschreiben wir in unserem Artikel „DAX Indexfonds„.

Weiterführende Links

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