Im Moment ist kein Ende der Niedrigzinsphase abzusehen, wer sein Geld in festverzinsliche Wertpapiere investiert, der würde trotz niedriger Inflationsrate keinen Vermögenserhalt erzielen – von einem Vermögensaufbau noch gar nicht gesprochen. Zehnjährige Bundeswertpapiere mit einer Laufzeit bis Februar 2025 (!) haben eine Rendite von nur noch 0,29 Prozent, fünfjährige Laufzeiten wie die Ausgabe mit der Endfälligkeit zum 04.01.2020 haben sogar eine negative Rendite von 0,07 %! Deshalb stellt sich immer nachdrücklicher die Frage, ob eine Anlage in Aktien nicht besser wäre.
Wer sich die Frage beantworten möchte, ob er der richtige Typ für Aktieninvestments ist, der sollte sich die folgenden Fragen stellen und je nach Antwort seine Geldanlagestrategie anpassen. Der Hauptanlass für diese Überlegung sollte sein, dass nur mit einer Aktienstrategie eine Rendite möglich ist, die den Anleger voll an der Wertentwicklung der Unternehmen und nicht nur den niedrigeren Zinsen teilhaben lässt.
1. Bin ich im Gegenzug für Renditechancen bereit, Kursschwankungen hinzunehmen?
Um die Renditechancen der Anlage in Aktien richtig beurteilen zu können, lohnt sich der Blick auf die langfristige Entwicklung. Der DAX wurde als Gradmessre der Aktienentwicklung zum Jahreswechsel 1987/88 eingeführt und mit dem Startwert von 1.000 Indexpunkten versehen. Am 17.07.2015 zu Handelsende notierte er fast bei 11.500 Punkten. Obwohl die Wertentwicklung nicht uneingeschränkt in die Zukunft fortgeschrieben werden kann, zeigt sich an diesen Werten die enorme Dynamik und das Potenzial der Aktienanlage. Aktionäre konnten also an dem enormen Wachstum der Weltwirtschaft und der Unternehmen teilhaben, vom 01.Januar 1988 bis zum 02.Januar 2015 hatte sich der Indexwert auf etwa 9.764 erhöht. Hätte ein Anleger in diesem Zeitraum den DAX nachgebildet, so hätte er sein Vermögen binnen dieser 27 Jahre auf 976 % erhöht, was einen durchschnittlichen Wertzuwachs von jährlich knapp 8,8 % entsprach. Dies gilt nicht nur für den deutschen Aktienmarkt, sondern in ähnlicher Form auch für die asiatischen Märkte (wie beispielsweise in Hong Kong gemessen im Hang Seng Index) oder auch der New Yorker Börse (mit dem weltbekannten Dow Jones Index).
Allerdings gibt es innerhalb dieses langfristig stabilen Aufwärtskanals auch Phasen eines Kursabschwungs bzw. von Zeiträumen, in denen die Aktienkurse sinken. Deshalb sollten Sie sich als Anleger fragen, ob Sie diese Zeiträume abwarten können oder ob Ihrer Ansicht von Geldanlage vollkommen widerspricht, dass Notierungen auch einmal sinken können. Neben dieser Bereitschaft, schwankende Notierungen zu akzeptieren ist auch die Frage des Anlagehorizonts von Bedeutung.
2. Möchte ich mein Kapital längerfristig anlegen, habe also einen Anlagehorizont >5 Jahren?
Neben der bereits beschriebenen, langfristigen Wirkung der Aktienkurssteigerung gibt es eine überlagernde Bewegung: Konjunkturzyklen, die oft fünf bis sieben Jahre dauern, führen zu kurzfristig niedrigeren Bewertungen. Deshalb sollten Sie aich als Anleger fragen, ob Sie das Geld solange anlegen, dass Sie einen halben Konjunkturzyklus abwarten können oder ob Sie das Geld kurzfristig benötigen. Dies ist allerdings keine Frage des „entweder-oder“, sondern des „sowohl-als-auch“. Dank der Direkt- und Diskont-Broker ist die Aktienanlage wesentlich günstiger als bisher, so dass auch kleinere Teilbeträge in Aktien angelegt werden können. Wir empfehlen deshalb auf Diskont-Broker wie CapTrader (4.000 Euro Mindesteinlage) oder OnVista (keine Mindesteinlage) zurückzugreifen. Weitere Broker-Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Vergleichsrechners.
3. Möchte ich selbst Einfluss auf die Geldanlagestrategie haben oder ganz geradlinig mit einem Zinswert und der klassischen Zins- und Zinseszinsformel arbeiten?
Die dritte, für die Geldanlage bedeutende Frage ist die, wie viele Informationen Sie über die Geldanlage haben möchten und wie hoch das zeitliche Engagement sein soll. Wenn Sie Aktien als Anlageform grundsätzlich bevorzugen, aber dennoch die einzelnen Werte nicht auswählen möchten, dann sollten Sie sich für einen Aktienfonds oder einen ETF entscheiden. Anhand der Wachstumsaussichten wählen Sie den Fonds, der Ihrer Markterwartung weitestgehend entspricht. Wenn Sie sich für die einzelnen Branchen und Unternehmen interessieren, dann sind Sie genau der richtige Anleger, der die Aktien auch selbst auswählen sollte.
Die meisten Anleger bekommen sehr schnell ein Gefühl für die Märkte und den richtigen Zeitpunkt des Kaufs und Verkaufs. Dabei unterstützt auch das bei vielen Brokern mögliche Demo-Konto: Hier können die Anleger Aktien und Wertpapiere wie in echt handeln, allerdings erfolgt die Buchung nur als Test- bzw. Demo-Order. Damit fallen die ersten Schritte auf der Lernkurve wesentlich leichter. Erst wenn Sie sich als Anleger wirklich sicher sind, dann handeln Sie die Wertpapiere an der wirklichen Börse und können dann auch Gewinne in echtem Geld realisieren. Ein sehr gutes kostenloses Demokonto bietet übrigens die CapTrader.
Weiterführende Links
- Wie soll ich mein Geld anlegen?
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- Wie kann man ETFs kaufen?
- Kleinanleger Finanztipps