Für all jene, die mit der Welt der Firmenfinanzen nicht allzu viel zu tun bekommen, klingen Berufsbilder wie Buchhalter, Bilanzbuchhalter oder Controller nach gähnender Langeweile und Monotonie. Das trifft jedoch für keinen der Berufe zu – und für den Bilanzbuchhalter dabei am allerwenigsten.
Ganz im Gegenteil bietet dieser Berufsabschluss zahlreiche Möglichkeiten, auch in großen Konzernen einer interessanten Tätigkeit nachzugehen und wichtige Verantwortung zu tragen. Die Aussichten auf einen gut entlohnten Job sind sogar durchwegs ziemlich gut, Bilanzbuchhalter sind immer wieder gesucht, wie ein Blick auf die aktuellen Jobangebote zeigt.
Wie wird man eigentlich Bilanzbuchhalter?
Während Buchhalter ein gewöhnlicher Ausbildungsberuf mit dreijähriger Lehrzeit ist, braucht es beim Bilanzbuchhalter deutlich mehr Qualifikation: Voraussetzung sind entweder ein kaufmännischer Berufsabschluss und eine dreijährige Berufspraxis, ein wirtschaftliches Studium und eine zweijährige Berufspraxis oder eine insgesamt sechsjährige einschlägige Berufspraxis im Finanz- oder Rechnungswesen.
Danach kann dann die Ausbildung beginnen. Es gibt hier Vollzeit-Ausbildungen, aber auch berufsbegleitende Ausbildungen und Fernlehrgänge, die über das unaussprechliche Aufstiegsausbildungsförderungsgesetz gefördert werden können. Am Ende steht dann eine theoretische und praktische Prüfung auf der IHK. Wer sie bestanden hat, darf sich danach „geprüfter Bilanzbuchhalter“ nennen.
Was machen Bilanzbuchhalter?
Das Berufsbild ist je nach Unternehmen verschieden – einen ganz besonderen Bereich bildet dabei das Berufsbild „Bilanzbuchhalter (international)“, wo man überwiegend in multinationalen Konzernen tätig ist.
Der Bilanzbuchhalter kümmert sich sowohl um korrekten Ablauf als auch um die Organisation eines innerbetrieblichen Finanz- und Rechnungswesens. Er arbeitet Jahres- und Zwischenabschlüsse aus, erstellt finanzielle Lageberichte und verfasst in Sonderfällen auch Abschlüsse nach internationalen Standards.
Eine wichtige Rolle kommt ihm als Fachmann bei der Auswertung und Interpretation von Unternehmenszahlen zu. Hier ist der Bilanzbuchhalter Experte, von dessen Auswertung und Interpretation vielfach auch Entscheidungen im Unternehmen abhängen. Umgekehrt plant er auch finanzwirtschaftliche Vorgänge im Unternehmen und analysiert volkswirtschaftliche Zusammenhänge. Der Bilanzbuchhalter ist also weitgehend im Rahmen des Unternehmensmanagements tätig
Was verdient man als Bilanzbuchhalter?
Das Durchschnittsgehalt liegt laut dem Fachverband zwischen rund 35.000 und 45.000 Euro brutto pro Jahr. Das ist aber lediglich ein grober Richtwert – je nach zusätzlicher Ausbildung, Qualifikation und Berufserfahrung kann das Gehalt durchaus auch höher liegen. Abhängig ist das natürlich auch immer ein wenig von der Branche und vom Unternehmen, am besten sieht es in der Industrie aus.
Welche Karrierechancen hat man als Bilanzbuchhalter?
Der Beruf bietet einen Einstieg in die Managementebene von Unternehmen – mit allen Aufstiegsmöglichkeiten, die es in diesem Bereich gibt. Als Bilanzbuchhalter bringt man eine solide Grundausbildung für die Arbeit im Finanzmanagement von Unternehmen mit. Auch für die Unternehmensleitung ist man damit in vielen Fällen schon gut qualifiziert. Weiterbildung und Weiterqualifikation erhöhen die Aufsstiegschancen dann natürlich ebenfalls.