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Bieten Aktien- oder Immobilienfonds höhere Chancen für Privatanleger: Entscheidende Informationen in der Niedrigzinsphase!

Nach einigen Turbulenzen und Verwerfungen, insbesondere an den Märkten für Gewerbeimmobilien sind für Immobilienfonds im Jahr 2013 umfangreiche neue Regelungen in Kraft getreten. Diese sollen die Transparenz der Bewertung und die Seriosität dieses Investments erhöhen, bringen für die Anleger aber viele neue Einschränkungen mit sich. Wer jetzt in diese Fondsart investiert, der entscheidet sich – im Gegensatz zu den Aktienfonds – für ein Investment mit vergleichsweise langer Haltedauer. Ein Blick auf die Rechtsgrundlagen dieses Investments und die Performance einiger Fonds kann Ihnen Anregungen für die Sinnhaftigkeit des Investments geben.

Neue Gesetze sorgen für mehr Stabilität – schränken die Anleger aber ein

Unmittelbar nach der im anglo-amerikanischen Bereich ausgehenden Banken- und Subprime-Krise kam es auch zu einigen Problemen bei Immobilien-Investmentfonds in Deutschland. Viele Kapitalanleger wollten ihr Geld abziehen, da sie mit sinkenden Immobilienbewertungen und Fondswerten rechneten. N-TV berichtete 2010 über die Problematik der Schließung von Immobilienfonds, die einfach keine Auszahlungen mehr vornahmen bzw. keine Anteile zurücknahmen. Trotz der vermeintlich sicheren Investition in „Betongold“ konnten Privatanleger für einige Monate oder Jahre nicht mehr an ihr Geld – der Immobilienfonds stellte sich plötzlich als zwingend langfristige und nicht mehr flexible Anlageform heraus. Die Überschrift „Gefangen im Immobilienfonds“ ist Klartext pur.

Der Gesetzgeber sorgte inzwischen für mehr Stabilität und auch Rechtsklarheit. Die neue Rechtslage, die im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) niedergeschrieben ist, sieht Mindesthaltefristen vor. Die wesentlichen Regelungen laut Gesetzt hierzu lauten:

  • Die Rückgabe der Anteile ist in den ersten beiden Jahren grundsätzlich ausgeschlossen.
  • Nach Ablauf dieser Frist ist die Rückgabe erst nach einem Jahr möglich.

Im Klartext bedeutet dies: Sollte es im Krisenfall keinen Käufer für einen börsengehandelten Immobilienfonds geben, dann ist der Anleger für mindestens drei Jahre gebunden.

Der Renditevergleich zweier Immobilienfonds mit einem hochwertigen Aktienfonds

Für diesen Vergleich ziehen wir zwei große, exemplarisch ausgewählte Immobilienfonds der Deutschen Bank und der Sparkassen-Gruppe (DEKA) heran. Unter den internationalen Wertpapierkennnummern DE0009807008 finden Sie den „Grundbesitz Europa“-Fonds der Deutschen Bank und unter der ISIN DE0009809566 bzw. WKN 980956 finden Sie den Deka Europa Immobilienfonds, der gerne von den Sparkassen angeboten wird. Ob man mit Deka-Immobilien dort „Geld verdienen kann, wo andere es ausgeben“ lohnt eine detaillierte Betrachtung. Vor der Entscheidung zur Geldanlage können Sie die Gebühren, Performance und weiteren Leistungsmerkmale mit Aktienfonds oder ETFs vergleichen, die wir bei DieKleinanlager.com schon mehrfach beschrieben haben. Werfen Sie also mit uns einen Blick auf die beiden Fonds und dem DWS Top Dividende, den wir am 22. März 2013 schon einmal für Sie beleuchtet haben.

  • Der Kurs des DWS Top Dividende am 10. Januar 2013 (analog zu der in unserem Artikel gezeigten Order) betrug lt. historischer Kursabfrage im Schlußkurs 86,71 Euro. Nach 2 Jahren (der 10. Januar 2015 war ein Samstag) notierte der Fonds bei 106,68. Anleger konnten sich über ein Plus von knapp über 23 % innerhalb eines Zeitraumes von 2 Jahren freuen. Die jeweilige Performance zum Jahresende im Vergleich zum Vorjahresultimo – gerundet auf eine Nachkommastelle:
    2014: 6,0 %, 2013: 19,0 %, 2012: 12,1 %, 2011: 7,9 %
  • Beim Grundbesitz Europa Fonds bezahlten die Anleger am 10. Januar 2013 pro Fondsanteil 41,00 Euro (ebenfalls Schlußkurs in Frankfurt). Auch hier hatte sich der Fondswert nach 2 Jahren verändert, er betrug 40,85 Euro. Wenn Sie in diesen Immobilienfonds investiert hätten, so müssten Sie – unabhängig vom Risiko einer späteren Anteilsrückgabe – gedanklich einen Wertverlust verbuchen! Die Performance zum jeweiligen Jahresende war:
    • Anteilswert 30. Dezember 2014 (41,66 Euro) verglichen mit dem 30. Dezember 2013 (40,50 Euro) –> Performance: 2,9 %
    • Anteilswert 30. Dezember 2013 (40,50 Euro) mit 30. Dezember 2012 (42,28 Euro)                   –> Performance: MINUS 4,2 %
    • Anteilswert 30. Dezember 2012 (42,28 Euro) mit 30. Dezember 2011 (42,59 Euro)                    –> Performance: MINUS 0,7 %
    • Anteilswert 30. Dezember 2011 (42,59 Euro) mit 30. Dezember 2010 (42,18 Euro)                    –> Performance: 0,1 %

Damit hätten Anleger in praktisch allen Laufzeitvergleichen weniger Rendite erzielt als mit einem Aktienfonds. Ein Vergleich mit einem ETF oder Indexfonds dürfte dabei ähnlich aussehen.

  • Wenn Sie sich exemplarisch einen Immobilienfonds der „roten“ Bankengruppe ansehen, dann können Sie einen ähnlichen Performancevergleich mit dem der Sparkassen-Gruppe zugeordneten DEKA-Fonds vornehmen. Die Sparkassen-Gruppe wirbt zwar sehr häufig mit der Nähe zum Kunden, eine Nähe zu einer positiven Performance wäre aber für die Vermögensentwicklung der Kunden meistens besser. Die Spezialisierung der örtlichen Sparkasse in Beratungsleistungen und die „zentrale“ Anlageverwaltung im Bereich der DEKA Anlagegesellschaft brachten die folgenden „Erfolge“:
    • Anteilswert 30. Dezember 2014 (45,58 Euro) verglichen mit dem 30. Dezember 2013 (46,01 Euro) –> Performance: MINUS 0,1 %
    • Anteilswert 30. Dezember 2013 (46,01 Euro) mit 30. Dezember 2012 (47,32 Euro)                    –> Performance: MINUS 2,7 %
    • Anteilswert 30. Dezember 2012 (47,32 Euro) mit 30. Dezember 2011 (47,98 Euro)                    –> Performance: MINUS 1,3 %
    • Anteilswert 30. Dezember 2011 (47,98 Euro) mit 30. Dezember 2010 (48,00 Euro)                   –> Performance: 0 %

Im direkten Vergleich zu unserem Aktienfonds-Kauf vom 10. Januar 2013 ergab sich in der 2-Jahres-Rückschau beim Deka-Immobilienfonds ein Schlußkurs von 46,15 Euro mit Wertentwicklung bis zum 10. Januar 2015 44,63 Euro ebenfalls ein Minus. Aus diesem Performance-Vergleich können Sie verschiedene Schlußfolgerungen für die persönliche Geldanlagestrategie ziehen!

Details der Investmentvehikel sind für den Vermögensaufbau essenziell

Lassen Sie sich bei der Geldanlage nicht einfach von den großen Namen der Branche oder der langjährigen Geschäftsverbindung mit „Ihrem“ Bankberater überzeugen. Letztendlich berät er Tausende Privatkunden pro Jahr und muss stetig auch mit dem Widerspruch zwischen dem Provisionsinteresse der Sparkasse oder Bank, den gesetzlichen Anforderungen und der zur Auswahl stehenden Anlagealternativen zurechtkommen. Entwickeln Sie Selbstbewusstsein, nutzen moderne Informations- und Vergleichstools und streuen Sie auf alle Fälle die Investments in unterschiedliche Anlageformen und auch Wertpapiere.

Aktienfonds oder Fonds, die die Börsenindices replizieren, sind deshalb gerade in der Niedrigzinsphase eine sehr gute Alternative zur Geldanlage und über unseren Broker-vergleichsrechner können sie die besten, individuellen Angebote finden. Bei den Immobilienfonds zeigt, sich dass nicht alles auch wirklich Gold ist, was in der Presse oftmals so gerne als „Betongold“ bezeichnet wird.

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