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Bestimmen Sie Rendite und Geschwindigkeit der Geldanlage selbst

Die Tendenz sinkender Zinsen ist in Deutschland erst seit etwa 5 Jahren wirklich sichtbar geworden, festverzinsliche Wertpapiere verlieren zunehmend an Attraktivität. Wer sich ernsthaft mit Vermögensaufbau und Wertzuwachs beschäftigen möchte, der wird selbst bei intensivster Prüfung aller Anlagemöglichkeiten in sichere Anleihen keine positive Nachsteuer-Rendite erreichen. Die Zinsen in Japan sind seit über fünfzehn Jahren – abgesehen von einer sehr kurzen Phase höherer Zinsen – praktisch auf Null-Niveau. Dies ist ein Szenario, was angesichts einer Verschuldung der deutschen Gebietskörperschaften von weit über 2.000.000.000.000 Euro (>2.000 Milliarden Euro) durchaus auch in Deutschland denkbar ist. Selbst die zehnjährigen Anleihen notieren netto unter 0,50 % – woran sich in nächster Zeit auch nichts ändern dürfte. Deshalb sollten Sie als Anleger darüber nachdenken, den Anteil der festverzinslichen Wertpapiere zu reduzieren: Kurzfristig benötigte Gelder könnten einen verzinsten Platz im Tagesgeld- oder Festgeld finden und damit den Ertrag auf der Zinsseite erhöhen. Unser Vergleichsrechner gibt erste Hinweise auf das aktuelle Haben-Zinsniveau.

Den Löwenanteil der Geldanlage sollten Sie als rendite- und zuwachsorientierter Anleger in diejenigen Geldanlage-Vehikel investieren, die ihre Erträge aus Tätigkeit von Unternehmen generieren und nicht von den Zinsentscheidungen der Zentralbanken abhängig sind. Für die Messung der Werthaltigkeit, einer möglichen zukünftigen Rendite und Geschwindigkeit könnern Sie auf verschiedene Kennzahlen und Urteile von unabhängigen Marktbeobachtern zugreifen.

Zumal die Möglichkeit der Geldanlage in den letzten Jahren erheblich gestärkt worden ist durch:

  • Regelmäßige Veröffentlichungen der Aktiengesellschaften, die für Privatanleger und institutionelle Investoren gleichzeitig zur Verfügung stehen
  • Möglichkeiten der Risikostreuung durch Fonds und ETFs, für die zusätzlich ein unabhängiges Werturteil einer Ratingagentur (wie Feri, Morningstart u.ä.) vorliegt

Wenn Sie sich mit den „technischen Daten“ der Geldanlage, wie Preiswürdigkeits- und Renditekennzahlen sowie Bewertungen befassen, dann können Sie die am Besten zu Ihrer Geldanlage-Strategie passenden Wertpapiere oder Fonds aussuchen. Ihre Entscheidungskriterien können dabei sein:

1.) Chart-Analyse in Kombination mit den Kennzahlen Kurs-Gewinn-Verhältnis und Substanzwert

Wenn Sie langfristig investieren wollen, dann zeigen praktisch alle wissenschaftlichen Untersuchungen eine Rendite an, die die der Festverzinslichen selbst in einem „Normalszenario“ schlägt. Die ganz wenigen Ausnahmen von diesem Trend können Sie vermeiden, wenn Sie sich durch Informationen absichern. Die Rücksetzer der dot.com-Blase Anfang des Jahrtausends oder auch das Einbrechen des japanischen Marktes bei einem ewigen Höchstand des Nikkel waren durch Kennzahlen klar anaylsier- und erklärbar: Das KGV der Aktien kletterte beinahe auf 30, die Medien sprachen von einem vollkommen überkauften Markt.

Bei der Neuanlage von Geld sollten Sie deshalb auf den historischen Vergleich bzw. Pfad des Kurs-Gewinn-Verhältnisses und auch den Substanzwert der Aktien achten. Wenn es um ein Investment in Einzelwerte geht, dann gibt es Werte wie Nahrungsmittel- oder Konsumgüterhersteller, die einen stabileren Aufwärtspfad generieren. Und Werte wie in der High-Tech-Industrie, die von Rekord zu Rekord stürmen, beim nächsten technologischen Umbruch aber nur noch einen Bruchteil des Wertes haben.

2.) Bei Investment-Fonds auf die Anlage-Idee achten

Bei den Investment-Fonds können Sie die Entscheidung aufgrund des Rating-Urteils und der Investment-Idee treffen. Indexfonds orientieren sich an der Gesamtmarktentwicklung und bilden einen Markt möglichst vollständig ab, womit Sie die Ertragschance und das -risiko möglichst breit streuen können. Wenn Sie die Wertentwicklung einzelner Branchen abbilden möchten, dann entscheiden Sie sich für einen Branchenfonds, dessen Rendite sich aus den Dividenden und Kurszuwächsen der einzelnen Aktien speist.

Die festverzinslichen Wertpapiere in Zukunft geringer zu gewichten, ist auch eine Entscheidung für den bewussteren Umgang mit Geld. Und setzt damit eine Entwicklung fort, die mit dem Entstehen von Konto- und Kreditvergleichsrechnern begonnen hat.

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