Die klassische Kapitallebensversicherung für die Altersvorsorge gerät angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen unter Druck. Sinkende Überschüsse und Garantiezinsen, hohe Abschlussprovisionen und Verwaltungskosten lassen das Produkt immer unattraktiver werden. Viele Sparer suchen daher nach Alternativen und investieren in Fonds oder Aktien. Diese Investments bieten allerdings keine Todesfallabsicherung wie die Kapitallebensversicherung. Doch es gibt eine alternative Lösung: den Abschluss einer Risikolebensversicherung als Ergänzung zum Sparen.
Wichtige Unterschiede zur Kapitallebensversicherung
Bei der Risikolebensversicherung findet im Unterschied zur Kapitallebensversicherung kein Kapitalaufbau statt. Es wird ausschließlich das Todesfallrisiko abgedeckt. Stirbt der Versicherungsnehmer während der Vertragslaufzeit, erhalten begünstigte Angehörige die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt. Tritt der Todesfall nicht ein, endet das Versicherungsverhältnis nach Ablauf der Laufzeit ohne weitere Zahlung. Diese Versicherungskonstruktion ist besonders einfach und transparent. Im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung lassen sich die Kosten weniger leicht verstecken.
Aus diesem Grund findet der Wettbewerb auch vor allem über den Preis statt. Da keine Sparbeiträge anfallen, sind Risikolebensversicherungen schon für vergleichsweise geringe Beiträge zu haben. Direktversicherer bieten dabei oft günstigere Konditionen, da sie über bessere Kostenstrukturen verfügen und keine aufwändige Vertriebsorganisation unterhalten müssen. Mit unserem ‘Vergleichsrechner Risikolebensversicherung’ können Sie sich sehr einfach einen Überblick über die besten Angebote am Markt verschaffen. Sie erhalten wirksamen Versicherungsschutz schon für wenige Euro Beitrag im Monat.
Diese Faktoren beeinflussen die Beiträge
Die Beitragshöhe hängt außer von der Versicherungssumme und der Laufzeit von einer Reihe weiterer Faktoren ab. Eine wesentliche Größe ist dabei das Eintrittsalter, da das Todesfallrisiko davon maßgeblich beeinflusst wird. Je jünger Sie beim Abschluss sind, umso günstiger wirkt sich das tendenziell aus und umgekehrt. Daneben gibt es eine Reihe weiterer individueller Gesundheitsfaktoren, die eine Rolle spielen können, insbesondere:
- die berufliche Tätigkeit: Versicherte in riskanten Berufsgruppen zahlen mehr
- Freizeitaktivitäten: Gefährliche Hobbies, zum Beispiel Fallschirmspringen oder Snowboarden, führen zu Zuschlägen
- gesundheitliche Risiken: Gesundheitsgefährdendes Verhalten (Rauchen, Alkohol) oder Vorerkrankungen bewirken ebenfalls höhere Beiträge.
Eine Gesundheitsprüfung ist bei Abschluss einer Risikolebensversicherung üblich. Dazu kommt ein mehr oder weniger umfangreicher Fragenkatalog zum Einsatz. Sie sollten ihn möglichst vollständig und richtig beantworten, um Ihren Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Viele Versicherer bieten ihren Kunden eine sogenannte Nachversicherungsgarantie an. Danach ist bei bestimmten Lebensereignissen (u.a. Heirat, Familiengründung) eine Aufstockung der Versicherungssumme auch ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich.
Besondere Formen der Risikolebensversicherung
Besondere Konstruktionen sind die verbundene Risikolebensversicherung und die Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme:
- bei der verbundenen Risikolebensversicherung sichern sich zwei Personen, zum Beispiel Ehepartner, gegenseitig ab. Stirbt ein Versicherungsnehmer, tritt der Leistungsfall bereits ein. Verbundene Risikolebensversicherungen sind günstiger als zwei separate Verträge. Der Nachteil ist: sterben beide Versicherungsnehmer gleichzeitig, wird die Versicherungssumme nur einmal ausgezahlt.
- bei der Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme wird die Versicherungsleistung im Zeitablauf kontinuierlich geringer. Sie wird vor allem zur Absicherung von Krediten eingesetzt. Die Versicherungssumme dient hier zur Abdeckung des noch nicht getilgten Kreditbetrags. Da er im Zeitablauf sinkt, passt sich die Versicherungssumme entsprechend an. Eine solche ‘Restschuldversicherung’ ist konsequenterweise günstiger als ein Vertrag mit gleichbleibender Versicherungssumme.
Nicht selten kann auch ein Vertrag mit einer dynamischen Versicherungssumme vereinbart werden. Der Beitrag und die Versicherungssumme erhöhen sich dann kontinuierlich im Zeitablauf um einen bestimmten Prozentsatz.
Der richtige Versicherungsschutz
Die Höhe der Versicherungssumme und die Dauer der Laufzeit hängen von der individuellen Lebenssituation ab. Im Hinblick auf die Altersvorsorge sollte die Laufzeit so bemessen sein, dass der Versicherungsschutz bis zum Ruhestand greift. Die Versicherungssumme sollte auf die jeweilige Vermögenssituation und den finanziellen Bedarf im Todesfall abgestellt sein.