In den letzten Tagen ist die Umlaufrendite der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihen das erste Mal seit langer Zeit leicht gestiegen, Marktbeobachter sind gespannt ob damit eine Trendwende in der Niedrigzinsphase eingeleitet werden kann. Obwohl die europäische Zentralbank – wie von uns bereits berichtet – die Märkte mit Liquidität flutet, können Sie diese Zinswende auch für das eigene Depot nutzen.
Passen Sie den Anteil des Vermögens, den Sie in festverzinslichen Wertpapieren halten, der aktuellen Zinserwartung an. Dies bedeutet eine veränderte Strategie sowohl für Neuinvestments, als auch die laufende Beobachtung des Portfolios:
1. Strategiewechsel bei Depotbestand
Wenn Sie als Anleger noch kein Depot bei einer Direktbank haben sollten, dann könnten Sie die Möglichkeit der Sicherung des Vermögens aufgrund hoher Bankgebühren der traditionellen Filialbank verlieren. Denken Sie beispielsweise an zehnjährige Anleihen, die Sie vielleicht vor einem Jahr ins Depot genommen haben. Rechnen Sie in einem Jahr mit einer Steigerung der Umlaufrendite um 0,4 %, so ist die Anleihe für die ganze Restlaufzeit sozusagen um 0,4 % pro Jahr schlechter als die Neuemissionen. Dann wird sich – je nach Rechenmodell – ein Wertverlust so um die 3,2 einstellen. Wenn Sie die Papiere dagegen jetzt verkaufen und kurzfristig zwischenparken oder in die Dividendenkönige der Aktien investieren.
Dies setzt allerdings voraus, dass Sie nicht die vollen Bankgebühren bezahlen, da sie sonst einen Großteil der Mehrrendite wieder „verschlucken“ würden. Aus diesem Grund empfehlen wir einen Diskontbroker wie CapTrader oder OnVista zu verwenden. Weitere Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Vergleichrechners oder in unserer Top 3 am Ende unseres Artikels.
2. Neuinvestments: „Mehr Netto“ für die Geldanlage
Angesichts der in einigen Monaten durchaus möglichen Zinssteigerung könnten Sie sich dafür entscheiden, das Geld zuerst in einem Tagesgeld (Vergleichsrechner) verzinst bei voller Flexibilität anzulegen. Hier bieten viele Direktbanken in Kombination mit einem kostenlosen Konto hervorragende Konditionen. Vereinnahmen Sie die Zinsen für den Zeitraum und steigen dann in eine neue Geldanlage um. Beispielsweise dann wenn es zu Verwerfungen aufgrund der Griechenland-Krise kommen sollte und die Aktien und Aktienfonds einen Rücksetzer haben. Dann kann das Tagesgeld abgerufen werden und das Investment in Sachwerte wie Aktien bzw. Aktienfonds zu günstigeren Kursen erfolgen. Wird das Tagesgeldkonto bei der gleichen Direktbank wie das Verrechnungskonto für die Wertpapierkäufe geführt, so sind schnelle Dispositionen dank der taggleichen Gutbuchung möglich.
Insbesondere dann, wenn die Wertpapierkurse für Festverzinsliche dank steigender Zinserwartung zu sinken drohen, ist ein Depot bei einem Direktbroker bzw. einer Direktbank eine sehr gute Alternative. Da die klassische Bankfiliale zudem meist nicht mehr über einzelne Wertpapiere und die Kurserwartung informiert können Sie sich als Anleger den „Aufpreis“ für die Filiale ruhig sparen. Dann kommt dank niedrigerer Gebühren mehr in der Geldanlage an.