Bei Branchenkrisen sollten Anleger ihre Depotstruktur überdenken

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Bei Branchenkrisen sollten Anleger ihre Depotstruktur überdenken

Angesichts der sinkenden Zinsen berichteten wir bei DieKleinanleger.com am 07. Juli 2013 davon, wie sich Anleger im aktuellen Marktumfeld verhalten könnten. An diesem Tag schloss der DAX (WKN: 846900) an der Frankfurter Börse mit knapp über 8.057 Punkten. Wer unseren Rat, den Rat von Warren Buffet („Finger weg von Anleihen“) und die weitere Berichterstattung berücksichtigt hat und zumindest einen Teil der Geldanlagen in Aktien investiert hat, der konnte sich bis zum 16.09.2015 über einen Wertzuwachs von etwa 27 % auf 10.227 Punkte freuen. Die Anleiherendite lag dagegen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Allerdings lassen sich diese Entwicklungen nicht beliebig fortschreiben: Die Wertschöpfung von Unternehmen wird weiterhin hoch bleiben, allerdings zeigen sich Unsicherheiten in einigen Branchen. Was kann der Kleinanleger tun, um diese Teile des Depots vor einer schlechten Performance zu schützen und sozusagen seine Werte gegen Kursverluste aus dem Branchenrisiko zu impfen? Ein Blick auf die früher als defensiv eingestuften Werte der Energieversorger und die Automobilindustrie zeigt die möglichen Szenarien auf.

Zum Ende des Aufwärtskanals Gewinne sichern und einen „Stop Loss“-Auftrag setzen

Bei den meisten Aktien von produzierenden Unternehmen wird der Trendkanal immer wieder von einem Rücksetzer oder einer Stagnation unterbrochen. Wenn Sie als Anleger diesen Rücksetzer rechtzeitig erkennen, dann können Sie die erzielten Gewinne sichern oder vielleicht sogar vom Rücksetzer der Kurse profitieren. Wenn Sie ein diversifiziertes, risikogestreutes Portfolio aus einem die Marktbewegung nachvollziehenden ETF und einigen Einzelwerten haben, dann sollten Sie die Branchenmeldungen für diese Einzelwerte genau lesen.

Erstaunlicherweise lässt sich zwar nicht das Ausmaß eines Abschmelzens der Kursgewinne vorab prognostizieren, aber für die Tendenz stehen Ihnen als Anleger neben den Börsenportalen zusätzliche Informationen zur Verfügung. Dazu reicht das aufmerksame und interessante Nachverfolgen der Wirtschaftsnachrichten. Am Beispiel von BMW (WKN: 519000) lässt sich zeigen: Anleger können sich die bisherigen Kursgewinne sichern, wenn sie die erzielten Gewinne mitnehmen. Ein Hinweis auf den „einbrechenden Markt in China“ oder „BMW schwächelt in China“ gab es in vielen bedeutenden Zeitungen und Medien bereits am 09.07.2015 (beispielsweise auf welt.de). Anleger konnten die Aktie zu knapp über 95 verkaufen und mussten nicht den Wertverlust auf 80 Euro hinnehmen. Häufen sich Medienberichte über die Probleme eines Unternehmens oder einer Branche, dann kann eine Doppelstrategie zu noch mehr Rendite führen: Die entsprechenden Werte werden mit einem Stop Loss versehen und dann verkauft – es kann allerdings bei illiquiden Titeln mit einer Stop Loss Order auch zu weiteren Verlusten kommen, wenn der Kurs nachdem die Stop Loss Order aktiviert wurde stark vom Limit der Stop Loss abweicht. Um dem vorzubeugen, können Anleger eine Stop Loss LIMIT Order setzen. Dabei wird die Verkaufsorder eingestellt, sobald die Aktie einen gewissen Wert unterschreitet (z.B. 95) und die Limit-Angabe (z.B. 90) verkauft den Titel dann zu 90 oder höher – fällt die Aktie von 97 direkt auf 80, dann wird die Aktie nicht verkauft, erst wenn sie sich wieder auf 90 erholt hat, wird die Aktie verkauft.

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Stabilisiert sich der Abwärtstrend, wie es in der nachfolgenden Zeit bei BMW und Volkswagen der Fall war, so kann sich das Realisieren eines Wertzuwachses bei fallenden Kursen durch ein CFD anbieten wie wir bei DieKleinanleger.com berichteten. Ähnliches galt auch für die Energieerzeugung mit ihren Schwergewichten RWE und E.ON, bei denen sich rechtzeitig die Hinweise auf fallende Kurse häuften und nahezu offensichtlich waren.

Nutzen des unterschiedlichen Konjunkturverlaufes verschiedener Märkte und Branchen

Eine weitere Möglichkeit, das rechtzeitige Erkennen eines Kursrücksetzers umzusetzen, ist die Veränderung der Depotstruktur. Sie könnten in eine andere Branche investieren, deren Zukunfts- und Gewinnaussichten nicht so kontrovers diskutiert werden und die darüber hinaus ein solides Gewinnwachstum vorweisen kann. Dabei könnten Sie sich – gerade im Hinblick auf eine auch von Bundesbankpräsident Weidmann angekündigte Konjunkturabkühlung – auf die Grundstoffindustrie wie beispielsweise die Nahrungsmittelhersteller, Pharmaunternehmen oder andere weit konjunkturunabhängigere Unternehmen konzentrieren. Stahl- und Automobilhersteller würden im Depot dann nur noch untergewichtet werden, um auch in einem schwierigeren Umfeld eine gute Depotperformance ermöglichen zu können.

Bei der Investmententscheidung könnten Anleger gerade in einem anspruchsvollen Umfeld an ein Investment in einen Indexfonds – beispielsweise in den MSCI – denken. Und damit die Konjunkturperspektiven von den USA, Japan und weiteren Märkten im Depot für den Wertzuwachs nutzen.

Gutes Beobachten und Marktgefühl statt Kleinstwerte

Das Wichtigste bei den für das Depot anstehenden Entscheidungen ist das Entwickeln eines gesunden Marktgefühls dahingehend, welche Branchen unter Druck stehen und wo die bisherige Entwicklung fortgeschrieben werden kann. Wenn Sie durch dieses aktive Beobachten eine gute Mischung aus Indexfonds, Einzelwerten und CFDs erschaffen, dann steht der erfolgreichen Geldanlage und damit dem Vermögensaufbau nichts mehr im Weg.

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Sie müssten dann nur noch eine Klippe umschiffen: Die oftmals sehr marktschreierisch vorgetragenen Empfehlungen diverser Börsenbriefe, die marktenge (illiquide) Werte promoten. Was dann zu sehr kurzfristigen Kurssprüngen führt, die durch eine sehr disziplinierte Setzung von Kauflimits abgefedert werden können. Achten Sie also immer auch auf die entsprechenden Kennzahlen wie das KGV und das KBV, die Buchwerte oder die Dividendenrendite (DAX-Dividendenreport und DAX-Dividendenkönige)!

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