Obwohl inzwischen wohl jedem klar geworden sein dürfte, dass die gesetzliche Rente schon in wenigen Jahren nicht mehr ausreichen wird, um einen angemessenen Lebensstandard im Alter zu gewährleisten, tun sich viele Anleger schwer mit dem Thema private Altersvorsorge. Zumindest teilweise liegt das auch daran, dass viele klassische Anlagemöglichkeiten wie Banksparpläne oder Bundesanleihen inzwischen aufgrund der nur noch minimalen Verzinsung praktisch keine Rolle mehr spielen, weil sich damit langfristig keine realen Vermögenszuwächse mehr erzielen lassen – und oft genug noch nicht einmal mehr ein realer Werterhalt. Vor diesem Hintergrund entdecken immer mehr Privatanleger den Charme von ETF-Sparplänen als Komponente ihrer Altersvorsorge.
Indexfonds besonders beliebt
Besonders beliebt sind dabei ETFs, die die Entwicklung bestimmter Aktienindizes abbilden. Denn bei einem solchen Indexfonds muss sich der Anleger keine Gedanken darüber machen, ob der Fondsmanager seines Vertrauens bei seinen Kauf- und Verkaufsentscheidungen eine glückliche Hand hat oder nicht. Vielmehr richtet sich die Wertentwicklung der Anlage ausschließlich nach der Entwicklung des jeweiligen Index. Damit entfällt zugleich auch die Notwendigkeit, sich mit den Chancen und Risiken einzelner Aktien zu befassen und diese entweder zu erwerben oder wieder aus dem Depot zu entfernen. Aus diesen Gründen werden Sparpläne auf Indexfonds oftmals als “Königsweg” im Bereich des Fondssparens bezeichnet. Besonders vorteilhaft ist dabei auch die Gebührenstruktur. Denn da es bei einem Index-ETF kein Fondsmanagement wie bei einem aktiv gemanagten Investmentfonds gibt, fallen dafür auch keine Vergütungen an, die durch die vom Fonds erzielten Renditen mit verdient werden müssen.
Kostengünstige Abwicklung über Diskontbroker nutzen
Um die Kostenstruktur so schlank wie möglich zu halten und zu vermeiden, dass teure Konto- und Depotgebühren die Kostenvorteile der ETFs aufzehren, empfiehlt es sich, ETF-Sparpläne über einen Diskontbroker abzuwickeln. Angesichts der vielfältigen Angebote in diesem Segment ist ein Depotkonto-Vergleichsrechner bei der Auswahl hilfreich. Damit lassen sich schnell diejenigen Anbieter herausfiltern, die ihren Kunden für ihr Depot die günstigsten Konditionen bieten. Wer bereits über ein Depot bei einem Diskontbroker verfügt, sollte dennoch von Zeit zu Zeit mithilfe des Vergleichsrechners prüfen, ob die Konditionen seines Anbieters im Marktvergleich weiterhin günstig sind oder ob sich möglicherweise ein Wechsel zu einem anderen Diskontbroker lohnen könnte.
Sachwerte gefragter denn je – doch Immobilien erfüllen die Erwartungen häufig nicht
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat zur faktischen Abschaffung von Zinserträgen auf Sparguthaben geführt und die Attraktivität von relativ sicheren festverzinslichen Wertpapieren wie deutschen oder österreichischen Bundesanleihen drastisch einbrechen lassen. Das zwingt die Anleger zur Suche nach Alternativen, die sie vor allem in Sachwerten wie Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen finden. Doch am Immobilienmarkt hat die starke Nachfrage bereits zu deutlichen Preissteigerungen geführt – mit dem Ergebnis, dass sich Immobilieninvestitionen oftmals nur noch mit relativ geringen Anfangsrenditen realisieren lassen. Zudem stehen Anleger bei Immobilien vor dem Problem, dass ein Direktinvestment in der Regel mit einer überproportionalen Gewichtung der Assetklasse Immobilien in ihrem Portfolio einhergeht. Mit indirekten Immobilienanlagen ließe sich das zwar vermeiden, doch fallen dann wieder zusätzliche Gebühren und Vergütungen an, die die letztlich vom Anleger erzielte Rendite schmälern. Auch ein weiterer Aspekt sollte nicht unterschätzt werden: Das laufende Management einer Immobilie hat einen wesentlichen Einfluss auf den insgesamt erzielten Investmenterfolg. Doch nur wenige Anleger verfügen über ausreichend Zeit und Fachwissen, um sich auf Dauer selbst der Verwaltung ihres Immobilienbesitzes widmen zu können. Aus diesem Grund erzielen private Anleger mit ihren Immobilienanlagen häufig nicht die Wertzuwächse, die sie sich davon erhofft haben und die sie benötigen würden, damit ihre privaten Altersvorsorgepläne aufgehen.
Unternehmensbeteiligungen – Sachwerte mit hohem Ertragspotenzial
Aus den genannten Gründen werden Immobilienanlagen oft nicht den Erwartungen gerecht, die private Anleger an sie haben, obwohl sie gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine sehr attraktive Assetklasse darstellen. Die Beteiligung an Unternehmen – die in Form von Aktien völlig unkompliziert und schon mit sehr geringen Beträgen möglich ist – wird deshalb aktuell auch für Privatanleger im deutschsprachigen Raum immer interessanter. Das ist umso bemerkenswerter, als sich Österreicher und Deutsche im Vergleich zu den Bürgern anderer Länder traditionell nur sehr zurückhaltend an den Aktienmärkten engagiert haben. Da bei Aktieninvestments jedoch eine breite Streuung des Anlagekapitals dringend anzuraten ist, steigt vor allem die Nachfrage nach Aktienfonds beziehungsweise Indexfonds, die die Wertentwicklung von Aktienindizes nachbilden. Sie eignen sich hervorragend, um auf lange Sicht kostengünstig am Aktienmarkt zu investieren und dabei eine attraktive Rendite zu erzielen. Die am Aktienmarkt auftretenden Kursschwankungen können zwar dazu führen, dass Aktienindizes einbrechen und sich erst nach einer längeren Zeit wieder auf das vorherige Niveau erholen – oder dieses übertreffen. Doch gerade für langfristige Indexfonds-Sparpläne ist dies kein Problem. Zum einen relativiert sich die Bedeutung zwischenzeitlicher Kursrückgänge bei einem langfristigen Anlagehorizont und zum anderen profitieren Anleger bei regelmäßigen Sparraten vom sogenannten Cost-Average-Effekt: Ist der Index stark gefallen, werden mit der nächsten Sparrate automatisch mehr Fondsanteile erworben, steigt der Index dagegen an, kauft der Anleger mit seiner nächsten Rate weniger Fondsanteile. Auf diese Weise wird ein vergleichsweise günstiger durchschnittlicher Einstandspreis realisiert.
ETF-Sparpläne überzeugen mit hoher Flexibilität
Ein von vielen Anlegern besonders geschätzter Vorteil bei ETF-Sparplänen ist deren hohe Flexibilität. Anlagen sind teilweise bereits mit Sparraten von nur 25 Euro monatlich möglich. Wer 100 Euro pro Monat zurücklegen möchte, kann also theoretisch bereits vier verschiedene Fonds gleichzeitig besparen. Hinzu kommt die börsentägliche Verfügbarkeit. In Notfällen kann auf das angelegte Kapital relativ schnell zurückgegriffen werden, ohne dabei irgendeine Kündigungsfrist einhalten zu müssen. Auch ein vorübergehendes Aussetzen der Sparraten oder deren Erhöhung sind in der Regel völlig unkompliziert möglich. Ein solch hohes Maß an Flexibilität, verbunden mit günstigen Kosten und attraktiven Chancen auf reale Wertzuwächse, bieten im aktuellen Kapitalmarktumfeld sonst nur wenige andere Formen der Geldanlage.
Weiterführende Links
- Vergleichsrechner für Depotanbieter
- Aktien für Anfänger
- Ist ein ETF-Sparplan für Kleinanleger sinnvoll?
- Vergleichsrechner: Rentenversicherung
- Was ist ein Zielfonds (für die private Altersvorsorge)?