Das englische Wort Trading bedeutet ins Deutsche übersetzt Handeln, genauer gesagt das Erwerben von Finanzanlageinstrumenten und das Verkaufen mit möglichst attraktivem Profit. Je nach Asset kann die Haltedauer wenige Minuten bis mehrere Jahre betragen. Wie funktioniert das Traden, welche Voraussetzungen muss ein Trader erfüllen und welche Werkzeuge werden gebraucht? Der nachfolgende Beitrag gibt Auskunft.
Welche Assets eignen sich für das Trading?
Wer als Day-Trader aktiv sein möchte, wählt idealerweise andere Instrumente als ein Marktteilnehmer mit langem Anlagehorizont. Für den mittelfristigen bis langfristigen Handel geeignet sind beispielsweise:
- Aktien.
- Exchange Traded Funds(ETF).
- Fondsanteile.
Ein Akteur, der schnelles Geld innerhalb weniger Stunden oder Minuten verdienen möchte, entscheidet sich für Währungspaare oder Kryptowährungen. Mit der nötigen Vorkenntnis führen auch Optionen und Co. rasch zum Ziel.
Eine Faustregel besagt, je volatiler die Kursbewegung eines Assets, desto mehr eignet es sich für Day-Trader.
Aktien entwickeln ihren Wert meist vergleichsweise langsam, abgesehen von wenigen Senkrechtstartern, die für Anfänger schwer zu finden sind. Zudem ist beim Aktienhandel mehr Kapital erforderlich als im gehebelten Forex- oder Kryptowährungen-Bereich.
Die Währungspaare USD/GBP oder USD/EUR legen durchschnittlich pro Handelstag 150 Pips zurück und sind sowohl Short als auch Long handelbar. Short bedeutet, auf fallenden Kurs zu setzen, Long das Gegenteil
Aktien, Fonds oder ETFs steigern ihre Werte pro Jahr um 10 bis 20 % oder verlieren, ohne dass davon jemand profitieren kann. Bei den meisten Wertpapieren muss auf einen günstigen Einstiegspunkt gewartet werden, den aber kaum ein Marktteilnehmer erkennt.
Die ersten Schritte beim Trading
Zunächst müssen die eigenen Ansprüche definiert werden, um eine passende Assetklasse zu finden. Danach muss ein geeigneter Broker gesucht werden. Für Aktien und Co. wird ein speziell darauf ausgerichteter Brokerage-Anbieter notwendig, welcher das Depot nebst Verrechnungskonto zur Verfügung stellt und Kontakte zu allen Börsenplätzen hat.
Wer mit Devisen oder Kryptowährungen traden will, benötigt einen Forex-Broker mit guten Konditionen und breitem Angebot an handelbaren Währungen. Idealerweise entscheiden sich Neueinsteiger für online aktive Broker, diese Anbieter sind günstig seitens der Gebühren und schnell mit der Orderausführung.
Sobald der passende Broker gefunden worden ist, kann das Trading beginnen – so denken zumindest die meisten Anfänger. Vor dem Handel muss aber die verfügbare Plattform gründlich getestet werden, zudem sollten praktische Fähigkeiten erworben werden. Dazu gehören:
- Das Erlernen der Bedeutung von Kerzenformationen auf dem Chart.
Geübte Trader nutzen meist die sogenannten Candle-Sticks zur Anzeige der Kursentwicklung. Aufsteigende Kerzen sind grün, absteigende Sticks rot. An der Form einer einzelnen Kerze oder einer Kerzenformation erkennt der Profi die wahrscheinliche Kursentwicklung der nächsten Minuten oder Stunden.
Die richtigen Indikatoren finden
Kerzen alleine verraten geübten Tradern den Trend, zur Bestätigung der eigenen Ansicht eignen sich Indikatoren wie beispielsweise:
- Bollinger Bänder.
- Gleitender Durchschnitt.
- Ichimoku.
- MACD – Moving Average Convergence/Divergence.
Die optimale Intervall-Einstellung des Charts
Für Day-Trading ist die 5-Minuten-Einstellung ideal. In diesem Intervall gibt es jeweils für 5 Minuten eine neue Kerze. Kurzfristig aufgestellte Devisenhändler arbeiten mit 5-Minuten-Intervall auf ihren Charts und entdecken so aktuelle Trends, Entwicklungen und Umkehrpunkte.
Einen Überblick hinsichtlich der langfristigen Entwicklung verschaffen sich Trader bei der Betrachtung größerer Intervalle. Gehandelt wird jedoch überwiegend im 5-Minuten-Intervall.
Ein-Klick-Trading oder klassische Orderaufgabe?
Wer mit Devisen oder Kryptowährungen handelt und kleinste Chancen nutzen möchte, stellt seinen Chart auf Ein-Klick-Trading ein. Damit erfordert eine Order nur Sekundenbruchteile, weil das Handelsvolumen bereits definiert wurde. Ein Klick auf die linksseitige Kursangabe löst einen Short-Trade aus. Der Long-Trade wird durch das Anklicken der rechten Kursangabe aktiviert. Mit dem Mauszeiger werden Stopp-Loss und Take-Profit eingestellt, fertig.
Beim Aufgeben einer klassischen Order im Devisen- oder Kryptowährung-Handel vergeht wesentlich mehr Zeit, denn es müssen Handelsvolumen, Kauf oder Verkauf, Gewinnmitnahme und Verlustbegrenzung in die Maske eingetragen werden.
Das langfristige Trading mit Wertpapieren lässt dafür die notwendige Zeit und die meisten Broker verlangen ausführliche Order-Angaben inklusive Börsenplatz etc.
Theorie und Praxis
Im Idealfall nutzen angehende Trader die Weiterbildungsangebote der Broker. Fast jeder Anbieter stellt Lektüren, Webinare und Seminare zur Verfügung. Damit werden die Grundbegriffe des Tradings verinnerlicht und solides Wissen erworben.
Praktische Erfahrung ist jedoch durch nichts zu ersetzen – und die wird mit dem Trading Demokonto sichergestellt. Demokonten sind bei den meisten Brokern kostenfrei verfügbar, häufig auf eine Nutzungszeit von 30 Tagen beschränkt. Diese Beschränkung ergibt einen Sinn, denn das Demokonto soll bestimmte Aufgaben erfüllen.
Mit dem Demoaccount werden die ersten Versuche risikolos absolviert, der Neuling bekommt ein Gefühl für die Wechselwirkung der Finanzmärkte und trainiert das rechtzeitige Korrigieren von Fehlentscheidungen.
Fehler machen Anfänger ebenso wie Profis, wichtig ist jedoch, diese möglichst bald zu erkennen und zu revidieren.
Dazu ein Beispiel aus dem Forex-Trading:
Ein Akteur hat einen Long-Trade gestartet und bemerkt kurz darauf eine Trendumkehr. Naturgemäß möchte kein Trader Verluste einfahren und so hofft er auf eine weitere Korrektur. Die kommt nicht und es entsteht ein größerer Verlust, welcher hätte vermieden werden können.
Wer sich eine Fehlentscheidung schnell eingesteht, ist fähig, korrigierend zu handeln. Diese Fähigkeit widerspricht jedoch der menschlichen Psyche und muss erlernt werden. Die Benutzung eines Demokontos ermöglicht das verlustfreie Erlernen sinnvoller Handlungsweisen, darum ist die Praxis ohne Risiko unverzichtbar.
Ein Demoaccount ist jedoch nur für eine limitierte Zeit empfehlenswert. Nach spätestens 30 Tagen sollte das Trading im Live-Account begonnen werden, weil dieses zum verantwortungsvollen Handeln veranlasst. Trader sind automatisch vorsichtiger, wenn sie eigenes Geld einsetzen. Die lebensnotwendige Vorsicht kann mit virtuellem Geld nicht erlernt werden.
Trading mithilfe von Prognosen
Für viele Marktteilnehmer sind professionell erstellte Vorhersagen von großer Bedeutung. Diese Analysen werden in der Regel sorgfältig erstellt, sie erfassen jedoch nicht das Marktsentiment, also die augenblickliche Stimmung der Marktteilnehmer.
Von dieser Stimmung hängt aber entscheidend die Kursentwicklung eines Assets ab – und sie ist nicht prognostizierbar.
Ein weiteres Beispiel aus dem Forex-Trading
Der Dollar hat sich gegenüber dem Euro tagelang gut entwickelt, die technische Analyse sagt eine Fortsetzung des Trends voraus.
Am Folgetag fällt der Dollarkurs ins Bodenlose, obgleich ein weiterer Anstieg prognostiziert war. Was ist passiert? Die Analysten konnten nicht erfassen, dass die großen Marktteilnehmer an diesem Handelstag ihre Gewinne mitnehmen wollten.
Prognosen sind auf technische Analysen gestützte Vermutungen, welche maximal zu 50 % richtig sind. Alternativen dazu: Trading auf Sicht bei Devisen und Kryptowährungen oder Investieren mit langem Anlagehorizont bei Aktien und ETFs.
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Der erste Schritt zum Investment in Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs ist die kostenlose Eröffnung eines Broker-Accounts.
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