Aktien – mehr als ein Spekulationsobjekt

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Aktien – mehr als ein Spekulationsobjekt

Deutsche Anleger sind immer noch zurückhaltend, wenn es um Aktien geht. Trotz anhaltender Niedrigzinsen fließt die Merhehit der Ersparnisse nach wie vor in niedrig verzinsliche Bankeinlagen. Bei Börsenengagements denken viele dagegen an Spekulation und riskante Geschäfte.

Die berühmte Effizienzmarkt-These

Das Bild ist aber nur zum Teil zutreffend. Wer beim Aktieninvestment auf schnelle Kursveränderungen setzt, den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt finden will oder vermeintlich besonders aussichtsreiche Tipps sucht, der denkt und handelt tatsächlich spekulativ. Von dieser Form des Aktieninvestments haben sich viele jedoch längst verabschiedet, renommierte Wissenschaftler sehen sie sogar als unsinnig an.

Niemand hat dies so prägnant formuliert, wie der US-Ökonom und Nobelpreisträger Eugene F. Fama. Er hat in seiner berühmten Effizienzmarkt-These (Wikipedia) die Erkenntnis formuliert, dass es auf hoch-funktionsfähigen Märkten – wie sie moderne Finanzmärkte näherungsweise darstellen – auf Dauer nicht möglich ist, den Markt zu schlagen. Der Markt verarbeitet nämlich alle verfügbaren Informationen kurzfristig über die Kursbildung, niemand kann daher auf längere Sicht Gewinne durch Informationsvorsprünge erzielen. Ein vernichtendes Urteil für jeden Fondsmanager!

Konsequenz: in den Markt investieren

Die Konsequenzen daraus sind verblüffend. Die beste Aktien-Strategie besteht danach darin, nicht auf einzelne Werte zu setzen, sondern Risiken möglichst breit zu streuen und den ‚Markt als Ganzes‘ zu kaufen. Wer auf Risikostreuung verzichtet und Einzelwerte kauft, geht dagegen Risiken ein, die über den Markt nicht entlohnt werden, da sie ‚wegdiversifiziert‘ werden können. Aufwändige Analysen, Chart-Betrachtungen und Prognosen sind nach dieser ‚Philosophie‘ nicht nur überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv, da sie vermeidbare Kosten verursachen.

Entscheidend beim Aktienkauf ist daher nicht, die ‚richtigen‘ Aktien zu kaufen, sondern Werte auszusuchen, die den Markt möglichst exakt abbilden und gleichzeitig günstig sind. Wer der Effizienzmarkt-These folgt, kann sich daher gewissermaßen zurücklehnen und abwarten. Geduld und Durchhaltevermögen bilden dagegen oberste Anlageprinzipien.

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ETF – mit dem Index den Markt kaufen

Ein besonders beliebtes Instrument dafür sind ETF. Solche Exchange-traded Funds haben in den letzten Jahren einen großen Boom erlebt. Die Abbildung von Märkten über den Nachvollzug von Indizes ist ihr Konstruktionsprinzip. Es ist zum Beispiel heute kein Problem, eine Vielzahl DAX-bezogener ETF zu finden. Solche Fonds sind deutlich günstiger als herkömmliche Investmentfonds, da sich das Anlagemanagement auf die reine Indexnachbildung beschränkt, was wesentliche weniger Kosten für Research und Umschichtungen verursacht.

Eins ist dabei sicher richtig. Die Perspektive einer solchen Anlagepolitik ist langfristig. Dass Aktien dabei auf Dauer bessere Renditen als verzinsliche Anlagen bringen, ist statistisch erwiesen. Wer dann noch – zum Beispiel mit unserem Depot-Vergleichsrechner – einen besonders vorteilhafter Depot-Anbieter findet, kann diese Strategie optimal für sich umsetzen.

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