Nicht nur eine, sondern sogar gleich mehrere Studien kommen zu diesem – doch recht überraschenden – Ergebnis. Warum das so ist und welche besonderen Eigenschaften Frauen beim Traden überlegen machen, darüber geben die Studien auch im Detail Auskunft. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse für Sie hier einmal zusammengefasst.
Eigentlich geringer Frauenanteil
Nun, um es einmal auf den Punkt zu bringen: der Frauenanteil beim Börsenhandel geht hart gegen “gar nicht existent”. Professionelle Traderinnen, etwa bei Hedgefonds, machen gerade einmal einen Bereich von 6 – 7 Prozent des gesamten Personals aus. Im allgemeinen Durchschnitt beim Börsenhandel liegen Frauen immerhin bei einem Anteil von rund 15 Prozent. Von Gleichberechtigung ist das aber immer noch weit entfernt. Für die Studien mussten daher speziell Gruppen mit Frauen und Männern gebildet und deren Ergebnisse direkt miteinander verglichen werden. In der Praxis wäre ein Vergleich wegen des geringen Frauenanteils beim Börsenhandel sonst wohl nur wenig repräsentativ gewesen.
Professionelle Studien mit professioneller Auswertung
Bevor jemand gleich die Ergebnisse anzweifelt: Die größte Studie wurde immerhin von “Financial Skills” durchgeführt und auch professionell ausgewertet. Hier arbeiten als Chefs ehemalige Trader von Merrill Lynch – also echte Fachleute. Eine kleinere Studie wurde von der ING Diba durchgeführt, die im wesentlichen dann auch trotz des geringeren Umfangs zu den gleichen Ergebnissen kommt. Die Ergebnisse scheinen insgesamt also sehr haltbar und belastbar zu sein. Zum Test wurden beide Gruppen vor eine Simulation gesetzt, ausgewertet wurden danach nicht nur die erreichten Ergebnisse, sondern es wurde auch insgesamt das Verhalten beim Traden von beiden Gruppen eingehend analysiert.
Für alle überraschende Ergebnisse
Man hatte schon vor der Studie irgendwie damit gerechnet, dass es wohl Unterschiede geben würde – dass sie allerdings so deutlich ausfallen würden, und die Männer im Vergleich so schlecht abschneiden würden, damit hatte niemand gerechnet. In allen Studien hatten sich Frauen klar und eindeutig als die besseren Trader erwiesen – und zwar in jedem einzelnen Punkt.
Vergleich: Risikobereitschaft und erreichtes Ergebnis
Dass Männer bereit sind, höhere Risiken einzugehen, hatte man schon vermutet. Im Grunde wäre es auch nicht schlimm, wenn sie dadurch auch mehr Geld verdienen würden. Dem war aber leider nicht so – mit ihrer deutlich geringeren Risikobereitschaft hatten die Frauen am Ende auch noch mehr Geld verdient. Und zu allem Überfluss haben die Männer bei der Simulation auch noch deutlich höhere Gebühren verursacht. Um das also auf den Punkt zu bringen:
Im Vergleich zu den Frauen haben die Männer mehr Zeit mit Trades verbracht, sind mehr Risiken eingegangen, haben sich weniger an Regeln gehalten und haben dabei mehr Gebühren verheizt – und damit weniger Geld verdient.
Frauen hatten auch einen deutlich besseren “Riecher”, wo Risikominimierung angesagt war, hier waren sie den Männern immer deutlich überlegen. Irgendwie lässt das Männer als Trader schon ein wenig doof aussehen. Wie oft man eine solche Simulation auch wiederholt, das Ergebnis bleibt mehr oder weniger immer das Gleiche. Männer scheinen einfach irgendwie tatsächlich schlechtere Trader als Frauen zu sein – auf eine gewisse Weise kommen bei Männern beim Traden alle schlechten Eigenschaften durch, die man keinesfalls haben möchte.
Regelkonformes Verhalten
Um noch einen weiteren Punkt zu untersuchen, haben die Veranstalter der Simulation den Teilnehmern auch noch einige Einschränkungen auferlegt: es war nur zu bestimmten Zeiten erlaubt, zu traden oder Kurse zu verfolgen. Jedem war klar, dass nicht alle sich exakt an die Regeln halten würden. Nur verstießen auch hier Männer mehr als doppelt so oft gegen die aufgestellten Regeln wie Frauen – und tradeten wesentlich häufiger und länger als die Frauen. Auch in Sachen Arbeitseffizienz und in Sachen Regeln Einhalten sind Männer also nicht gerade die besseren Kandidaten. Das Bild männlicher Überlegenheit und dass Frauen von Finanzdingen ohnehin nichts verstehen, hat also wohl einen gehörigen Knacks abbekommen – zudem sind Männer wohl auch als Mitarbeiter eher problematisch als Frauen.
Die Konsequenzen der Ergebnisse
Vor allem im institutionellen Bereich werden die publizierten Ergebnisse sicherlich ein wenig Nachdenken verursachen – man wird in Hinkunft wahrscheinlich vielerorts überlegen, ob man nicht lieber eine Frau als Fondsmanagerin einsetzt. Immerhin wird so mit geringeren Kosten und weniger Risiko mehr Geld verdient, wenn man das Studienergebnis in die Praxis überträgt. Und das sind natürlich für jedes Finanzunternehmen, auch für Banken, durchaus wichtige Kriterien.
Für uns Kleinanleger bedeutet das, dass wir wahrscheinlich gut daran tun, auch mal auf den Rat der Ehefrau zu hören und vielleicht sogar die eine oder andere Entscheidung gemeinsam treffen sollten. Und die Frauen sollten sich ermutigt fühlen, auch einmal einen Versuch mit einem Online-Broker zu starten – immerhin sind sie nicht nur mindestens ebenso gut wie das starke Geschlecht, sondern werden meist sogar deutlich besser abschneiden und höhere Ergebnisse erzielen können. Übrigens können Sie als Trader auch gern einmal den Großvater fragen – den Studien zufolge schnitten Senioren beim Traden nahezu ebenso gut ab wie Frauen. Wenigstens das rettet die männliche Ehre zumindest ein klein wenig.
Wenn Sie es als Frau auch gerne einmal mit dem Traden versuchen möchten – werfen Sie doch einen Blick auf unsere Liste mit Diskontbrokern oder auf unseren Broker-Rechner: so geht traden dann auch gleich zu den günstigst möglichen Gebühren.
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