Investieren in unsere Klimawende – was lohnt für Kleinanleger?

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Investieren in unsere Klimawende – was lohnt für Kleinanleger?

Langsam scheint die Welt aufzuwachen – so kann es nicht weitergehen in Sachen Klimaschutz. Was die letzten Jahre schleppend und nur mit vielen Widerständen in Gang kam, scheint jetzt endlich in Bewegung geraten. Klimaschutz und CO2-Reduktion sind definitiv die Schlagworte für die nächsten Jahrzehnte, ebenso wie der Ausstieg aus fossilen Energien. Kann man das auch für sichere und lohnende Investments in unsere Zukunft nutzen? Wir haben uns ein bisschen umgesehen und Gedanken gemacht.

Die Top-Bereiche für die nächsten Jahrzehnte

Schon 2025 soll der Anteil der erneuerbaren Energien bei 40 – 45 Prozent in Deutschland liegen, zehn Jahre später bereits bei 55 – 60 Prozent. Der jährliche Zubau von Anlagen soll dabei, zumindest in Deutschland, gesetzlich geregelt sein. Soweit zumindest die Pläne für die Bundesregierung. Auch weltweit gibt es Aufbruchstimmung in Sachen Klimaschutz, das aktuell vereinbarte Ziel ist, die Erderwärmung auf maximal 2 °C zu begrenzen. Darin sind sich 195 Staaten einig, und haben sich auch bereit erklärt, dieses Ziel mit jeweils eigenen, nationalen Maßnahmen zu unterstützen. Auch die Wirtschaft ist auf dieses Ziel eingeschworen.

Die Top-Themen für die Wirtschaft werden also in den nächsten Jahrzehnten erneuerbare Energien sein, um fossile Energieträger so weit wie möglich und so schnell wie möglich ersetzen zu können. Daneben werden auch Technnologien wichtig und erfolgreich sein, die CO2-Emissionen reduzieren oder vermeiden können. Ein weiterer wichtiger Bereich wird sein, die neu gewonnenen Energien auch einzuspeisen und zu verteilen. Auch hier haben viele Staaten Nachholbedarf (Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Energienetze), teilweise müssen auch, vor allem in Schwellenländern, Energieinfrastrukturen in vielen Bereichen überhaupt erst geschaffen werden. Da ein in Anbetracht der derzeitigen Lage sehr ehrgeiziges Ziel gemeinsam erreicht werden soll, kann man davon ausgehen, dass auch die meisten Staaten bereit sein werden, die Entwicklung all dieser Bereiche zu fördern und zu unterstützen, soweit es möglich ist. Nun ja, jedenfalls theoretisch.

Wo kann man investieren?

Die Investitionsmöglichkeiten sind auch für Kleinanleger zahlreich. Von EEG-Fonds (Erneuerbare Energien Fonds) über das direkte Investment in Windparks bis hin zur Crowdinvesting in umwelttechnische Projekte und deren Umsetzung, steht eine ziemliche Bandbreite an “green investments” zur Verfügung. Allerdings ist vieles, was da glänzt, weder “sauber”, noch Gold. Und manches sieht sogar durchaus bedenklich aus, jedenfalls für unseren Geschmack. Es scheint fast so, als wäre ein “Green Investment” für den Anbieter nahezu eine Garantie, dass ihm Anleger die Türen einrennen, fast schon egal, was er anbietet. Der Appell an “Nachhaltigkeit” und “Gewissen” und “verantwortliches Investieren” scheint beinahe ein Zauberstab zu sein, der alles zu Gold macht – leider nicht immer und in jedem Fall für die Anleger.

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Die Sicherheit von Green Investments

Schon die viel beworbenen Investments in Solaranlagen haben für viele Anleger einen bitteren Nachgeschmack – seit der Staat beschlossen hat, die garantierte Wiedereinspeisevergütung relativ schnell wieder zu senken. Und das Drama um den Windkraftanbieter “Prokon“, wo es nicht nur keine Gewinne, sondern tatsächlich teilweise beinahe Totalverluste für die Anleger gab, zeigen deutlich, dass nur weil etwas “notwendig und sinnvoll” ist, es nicht automatisch ein gutes Investment darstellt.

Der Erfolg vieler Anlagen hängt auch von den staatlichen und inernationalen Rahmenbedingungen ab und von deren Veränderungen im Lauf der Zeit. Immerhin stehen den ökologischen Interessen auch Interessen anderer Wirtschaftsbereiche gegenüber – etwa der Öl- und Kohleindustrie, der Reise- und Tourismusbranche und dem Handel. Wir alle möchten natürlich gerne ökologisch einwandfrei hergestellte T-Shirts tragen – aber wir kaufen dann doch die anderen, weil sie um 70 Prozent billiger sind. Und die meisten von uns werden wohl nicht zukünftig nur noch im Schwarzwald Urlaub machen, weil die Flugreisen nach Malle unseren Planeten allzu sehr belasten.

Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung werden also immer ein gewisser Kompromiss sein und man wird versuchen müssen, alle Interessen zu balancieren. Da wir aber den allumfassenden staatlichen Plan nicht kennen oder es vielleicht auch gar keinen so konkreten gibt, können wir zum derzeitigen Zeitpunkt kaum abschätzen, wohin die Reise geht und wie stark und kompromisslos grüne Alternativen und alternative Energiegewinnung in Zukunft gefördert werden. Grundsatzentscheidungen und Absichtserklärungen der Politik kann, wie man so schön sagt, kein Anbieter von erneuerbaren Energien auf die Bank tragen, um Gewinn daraus zu machen. Dazu kommt, dass vor allem die großen Energieversorger natürlich auch in Zukunft das tun wollen, was sie auch heute tun: Energie erzeugen und bereitstellen. Ob sie das in Zukunft auch mit erneuerbaren Energien wirtschaftlich tun können und zwar so, dass für ihre Anleger auch stabiler Gewinn abfällt, bleibt erst einmal abzuwarten.

Irgendwie mussten wir bei dem Thema gleich wieder an Warren Buffett und an seine Grundsätze für Investments denken, die er auch Kleinanlegern mitgibt: Investiere nur in klare und einfache Geschäfte, die du auch wirklich verstehst und deren Management integer und kompetent erscheint. Der Energiemarkt mit seinen nationalen, internationalen und politischen Verflechtungen ist sicherlich alles andere als ein einfaches Geschäft (außer für wirklich Eingeweihte), die Veränderungen politischer Rahmenbedingungen (wie etwa der plötzlich politisch verfügte Erlass der Ökosteuer für zahlreiche Unternehmen) und die Festsetzung von Rahmenbedingungen sind wahrscheinlich selbst für Eingeweihte auch nicht mehr vorhersehbar. Über das kompetente und integere, unabhängig für einen klaren, einfachen Zweck agierende Management kann man denken, was man möchte.

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Was wir über Öko-Investments denken, und wo es unserer Meinung nach lohnt

Wir sind ganz persönlich der Meinung, dass ein Investment in sehr komplizierte Bereiche immer ein gewisses Risiko bedeutet. Wie man heute schon sieht, boomen die wenigsten Öko-Investments – obwohl man das angesichts des CO2-Hypes der letzten Jahre eigentlich erwarten dürfte. Und wie wirtschaftlich erfolgreich erneuerbare Energien werden, wird zukünftig auch nicht unwesentlich von den jeweiligen staatlichen Rahmenbedingungen abhängen.

Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern wohl für alle Länder dieser Welt. Schwellenländer werden ihre wirtschaftliche Entwicklung möglichst kaum gefährden wollen und damit die Ziele einer “Energiewende” immer wirtschaftlichen Entwicklungszielen unterordnen. Vielleicht gelingt es, in den nächsten 20 – 30 Jahren diese beiden Ziele Hand in Hand zu fördern – das ist allerdings nicht mehr, als in eine (sehr trübe) Glaskugel zu schauen.

Unserer Meinung nach sind eigentlich gerade zwei Bereiche sehr interessant: einerseits die Sekundärtechnologien und -unternehmen und andererseits wertvolle (für die Nutzer Vorteile bringende) Technologien, die gleichzeitig ökologische Verbesserungen bringen.

Bei den Sekundärtechnologien kann man beispielsweise an den Netzausbau denken (sowohl in Deutschland als auch weltweit, vor allem dort). Die großen Unternehmen, die Stromkabel und Leitungen herstellen und aufstellen, sind sicherlich in Zukunft unverzichtbar – egal, welchen Weg die Energiewende nimmt, um einen Netzausbau kommen wir nicht herum.

Interessante neue Technologien sind beispielsweise eine von Siemens gerade erst vorgestellte Neuentwicklung: Gasisolierte Erdkabel, die nicht nur mehr Energie übertragen können, sondern auch hässliche Strommasten in der Landschaft in Zukunft vermeiden helfen könnten.

Siemens hat gerade erst einen Pilotversuch mit dieser Technologie in Darmstadt gestartet, bis 2020 könnte die Technologie reif für den Einsatz sein. Und neue Netztechnologien werden auf jeden Fall ganz allgemein gebraucht, sowohl für die Verbesserung der Infrastruktur allein, die in praktisch allen Ländern der Welt notwendig ist, als auch für ökologische Wenden.

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Die grundlegende Idee mit den Sekundär-Unternehmen erinnert ein wenig an das Brillen-Phänomen: Als der Buchdruck erfunden war, boomte plötzlich einige Jahre danach die Entwicklung und der Absatz mit Brillen – einfach, weil sie eben plötzlich unverzichtbar wurden. Auf solche möglichen Zusammenhänge und Sekundärerfolge sollte man als Investor immer achten.

Daneben denken wir auch an Produktentwicklungen, die nicht nur einen Vorteil für den Nutzer sondern beispielsweise auch eine Vermeidung oder Reduzierung des direkten CO2-Ausstoßes oder vielleicht des Wasserverbrauchs mit sich bringen und wirklich innovativ sind. Angesichts des zunehmenden Gewissens in Sachen “Nachhaltigkeit” in der Bevölkerung haben manche dieser Produkte sicherlich gute Chancen, auf dem Markt bestehen zu können, wenn sie keinen Nachteil, sondern einen Vorteil für den Nutzer mit sich bringen. Auch direkte Investitionen in solche Startups könnten durchaus eine gute Idee sein, wenn man Mut genug hat.

Außerdem denken wir, dass einfache und lokale Initiativen in ökologisch wertvolle Projekte, auch über moderne Investitionsformen wie Crowdinvesting, für viele durchaus interessant sein können. Zudem sind solche kleine Projekte oft sehr überschaubar und klar und einfach in ihren Zielsetzungen und meist gut verständlich. Das sollte es erleichtern, die Erfolgschancen abzuschätzen.

Kritisch sein ist sicher notwendig

Unser Tipp in Sachen “Green Investments” ist auf jeden Fall: Seien Sie auf jeden Fall immer kritisch, prüfen Sie genau, was wie und auf welchem Weg erreicht werden soll und wie wirtschaftlich das Unternehmen auch unter sich verändernden Rahmenbedingungen sein kann. Nur weil wir eine Energiewende jetzt endlich wirklich brauchen, heißt das nicht, dass alles in diesem Bereich auch automatisch immer wirklich als Investment auch langfristig stabile und hohe Gewinne bringt.

Um in Aktien und andere Wertpapiere von Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energie oder vom Sekundärmarkt zu investieren, benötigen Sie ISIN oder WKN. Wir empfehlen dazu, auf günstige Diskont-Broker wie CapTrader (2.000 Euro Mindesteinlage) oder OnVista (keine Mindesteinlage) zurückzugreifen. Weitere Broker-Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Vergleichsrechners bzw. mit Hilfe unserer Top-3 am Ende des Artikels.

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