… um es ganz prinzipiell zu sagen, es kommt immer auf den Einzelfall an. So genannte Fondspolicen, die als fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung bei zahlreichen Anbietern abschließbar sind, können durchaus ihre Berechtigung haben. Wenngleich auch immer zu bedenken ist, dass bei derartigen Produkten für die Kapitalanlage eigentlich zwei unterschiedliche Ansprüche verknüpft werden, die nicht immer sinnvoll zu kombinieren sind. Dennoch kann es für den einen oder anderen durchaus eine Überlegung wert sein. Vorausgesetzt, man hat sich umfassend informiert und bestenfalls auch noch unabhängig beraten lassen.
Das Investment muss individuell ausrichtbar sein
Eine Fondspolice kann als individuelle Kapitalanlage vielfältige Investmentchancen durch ein Portfolio aus mehreren Fonds mit der Absicherung von Hinterbliebenen verbinden. Dabei können Sie als Anleger meist aus einem größeren Fondsspektrum der Anbieter Ihr Depot entsprechend Ihrer Risikobereitschaft beziehungsweise Anlagementalität zusammenstellen. So kann eine breite Diversifikation (Streuung) erzielt werden, um von Börsenchancen weltweit zu profitieren. Achten sollten Sie dabei allerdings darauf, dass sowohl Fondswechsel (Switche) wie auch Depotoptimierung (Shiften) im Zuge von Änderungen der prozentualen Gewichtung im Portfolio ohne zusätzliche Kosten möglich sind. Eine ähnlich wichtige Bedeutung hat die Verfügbarkeit einer umfangreichen Fondspalette, auf die Sie via Anbieter der Fondspolice zurückgreifen können. Denn nur so lassen sich Renditechancen eben auch individuell nutzen. Auch im Falle sich ändernder Marktsituationen sollten Anleger kurzfristig und flexibel reagieren können. Vor allem renommierte oder spezialisierte Versicherer verfügen in der Regel über eine ausreichend große Fondsauswahl.
Der Versicherungsschutz(mantel) – was steckt dahinter?
Anbieter von Fondspolicen werben gern mit einem vermeintlich doppelten “Schutzmantel” für ihre Produkte. Da wäre einerseits der – gerade für Angehörige wichtige – Hinterbliebenenschutz, falls dem Anleger etwas passieren sollte. Dieser Versicherungsschutz sorgt auch dafür und dies ist die zweite Vorteilskomponente, dass Anleger im Zuge einer langfristig abgeschlossenen fondsgebundenen Lebens- oder Rentenversicherung von möglichen Steuervorteilen oder staatlicher Förderung profitieren können. Dies gilt beispielsweise bei einem Abschluss einer so genannten Riester- oder Rürup-Rente, letztere auch unter der Bezeichnung Basisrente bekannt. Dennoch gelten hier strenge Kriterien, die der Anleger nicht nur beachten, sondern auch durchhalten muss. Denn nur dann kommen sowohl steuerliche Vorteile zur Geltung (Basisrente) oder fließt staatliche Förderung (Riester-Rente). Besonders bei letzterem Produkt droht ansonsten eine Rückförderung bereits erhaltener Fördergelder. Dennoch kann es eben Argumente geben, sich für eine derartige Lösung zu entscheiden – vor allem wenn eine Fondspolice hinsichtlich Transparenz und Kostenstruktur zu überzeugen weiß. Zudem orientiert sich der nötige Versicherungs- ergo Hinterbliebenenschutz (und damit verbundene Kosten) an der Wertentwicklung des Fondsdepots – was durchaus individuell beabsichtigt oder sinnvoll sein könnte. Weiterhin kann die mit dem Abschluss einer Versicherung prinzipiell verbundene Spardisziplin von Vorteil sein, die Police darf dann nur nicht storniert werden. Kurzum, eine Fondspolice kann also eine bequeme Art sein, gleichzeitig zu investieren und abgesichert zu sein.
Die Alternative heißt: Trennung von Anlage und Police
Allerdings gibt es auch das “Gegenargument”, nämlich Kapitalanlage und Versicherungsschutz konsequent zu trennen, und dafür auf zwei Produkte zu setzen. Dafür sprechen laut Experten meist günstigere Kosten oder individuell besser abschließbare Konditionen. In diesem Fall könnte sich der Anleger zum Beispiel via Discount-Broker ein eigenes Depot mit verschiedenen Fonds zusammenstellen. Dabei lässt sich mittels eines Vergleichsrechners – hier auf DieKleinanleger.com – auch vorab ermitteln, welche Anbieter dafür in Frage kommen und mit welchen Kosten man rechnen muss. Zusätzlich kann eine von Umfang und Ziel gewünschte Risikolebensversicherung für die wichtige Absicherung von Angehörigen abgeschlossen werden, zumeist zu durchaus günstigen Konditionen.
Fazit: Wie bei jeder Entscheidung, bei der es um Vermögensaufbau, Anlageziele oder Absicherung geht, sind die individuellen Wünsche und Möglichkeiten maßgebend. Denn sowohl Schutz der Familie wie Chancen eines Depots zählen zu den wichtigsten Überlegungen, denen sich jeder Mensch – und möglichst rechtzeitig – stellen sollte.
Weiterführende Links
- Vergleichsrechner für die Rentenversicherung
- Beste Lebensversicherung für Kleinanleger
- Lebensversicherungen – immer stärker unter Druck
- Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
- Risikolebensversicherung vergleichen
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