[können Sie mir sagen was die Links bei “ist nicht” usw. bedeuten sollen?]
Er ist nicht nur der beinahe reichste Mann der Welt, sondern auch die unangefochtene Autorität, wenn es um Investments geht, weshalb man ihn manchmal auch das “Orakel von Omaha” nennt. Der 1930 geborene Amerikaner gehört zu den erfolgreichsten Großinvestoren der Welt, hat aber auch ein Herz für Kleinanleger, denen er seine wertvollen Ratschläge ebenfalls immer wieder ans Herz legt. Was er uns Kleinanlegern zu sagen hat, lesen Sie in diesem Beitrag.
Das “Orakel” und seine eisernen Prinzipien
Warren Buffett – das “Orakel von Omaha” ist ein eisenharter Verfechter des Prinzips des “Value Investing” – also des Investierens unter ständiger Beachtung des realwirtschaftlichen Werts eines Unternehmens. Für Warren Buffet war und ist es grundlegend, dass das Unternehmen, in das man investiert, einen tatsächlich hohen realwirtschaftlichen Wert hat (den sogenannten intrinsic value), der unterbewertet ist.
Rein technische Analysen, wie die ausschließliche Beachtung der Kursentwicklung in der Vergangenheit lehnt Buffett vehement ab. Damit steht er in ziemlichen Widerspruch zu den meisten modernen Anlagestrategien – in seinem Fall hat er aber ein Leben lang Recht behalten. So falsch kann der Ansatz also am Ende nicht sein – immerhin ist Buffett heute der drittreichste Mann der Welt, und hätte er nicht einen sehr großen Teil seines Vermögens gespendet, wäre er mit Abstand der reichste Mann der Welt. Die Aktie seines Unternehmens, Berkshire Hathaway, ist die teuerste überhaupt erhältliche Aktie der Welt. Auch Kleinanlegern legt Buffett seinen Ansatz des Value Investing wärmstens ans Herz, der ursprünglich bereits auf den amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Graham zurückgeht.
Was bedeutet das in der Praxis?
Wie kann man als Kleinanleger aber nun zum Value Investor” werden? Buffett rät, bei der Auswahl der Unternehmen, in die man investiert, sehr sorgfältig und umsichtig vorzugehen, und sich nicht von anderen Meinungen beeinflussen zu lassen. Dass das vor allem die Stärke von Kleinanlegern an den Börsen ist, haben bereits auch schon mehrere Untersuchungen in Deutschland zutage gebracht: sie bewiesen, dass Kleinanleger in Deutschland häufig sogar deutlich bessere Entscheidungen treffen als professionelle Fondsmanager.
Buffett formuliert das so:
Finde mit Umsicht ein gutes Investment, lege Wert auf die Qualität des Unternehmens, halte daran fest, höre auf niemand anderen um dich herum und lasse dich vom täglichen Auf und Ab nicht irritieren.
Das ist auch genau das, was viele Kleinanleger an der Börse tatsächlich tun. Man muss dazu, so Buffett, auch nicht zwangsläufig ein Experte sein. Man sollte seiner Meinung nach ohnehin nur in die Dinge investieren, “die man versteht”. Wer also keine Ahnung vom Bergbau hat, sollte nach Möglichkeit auch nicht unbedingt in ein Bergbau-Unternehmen investieren. Grundsätzlich rät er auch dazu, in möglichst “simple” Unternehmen zu investieren, solche mit einem klaren und einfach verständlichen Geschäftsmodell.
Sehr wichtig ist nach Buffett auch, dass auch die “weichen” Faktoren bei einem Unternehmen, in das man investiert, stimmen: auch die Integrität und die Erfahrung des Managements und die Qualität des Geschäfts des Unternehmens sind Faktoren, die man immer mit berücksichtigen sollte. Dabei gibt es (auch für Kleinanleger) quasi eine Liste zum abhaken:
Investieren sollte man ausschließlich in Unternehmen
- deren Geschäft man versteht
- die ein “simples” Geschäft betreiben
- die auf lange Sicht gute Aussichten haben, erfolgreich zu sein
- die ihre Ertragskraft bereits bewiesen haben
- die (vor allem langfristig) gute Erträge auf das eingesetzte Kapital bringen
- die ein tatsächlich auch langfristig attraktives Geschäftsmodell haben
- die eine nur sehr geringe oder gar keine Verschuldung haben
- die von ehrlichen und kompetenten Managern geleitet werden
- die attraktiv bewertet sind
Vermeiden sollte man dagegen nach Buffetts Meinung kurzfristige Spekulationen auf Kurse und das Schielen auf schnelle Gewinne. Die Aktien, die man dann tatsächlich erwirbt, sollte man nach Buffets Meinung immer mit dem Wunsch im Herzen erwerben, sie “für immer behalten zu wollen”. Man sollte sich auch guten Gewissens immer als Teilhaber des Unternehmens sehen können.
Der “innere Wert” (intrinsic value) eines Papiers nach Buffett
Den intrinsic value – oder auch fair value – eines Papiers kann ganz unterschiedlich sein als der Marktwert eines Papiers. Der Marktwert eines Papiers ergibt sich aus Angebot und Nachfrage an der Börse, der innere Wert ist aber dagegen ein systematischer Wert, der vor allem mit dem realwirtschaftlichen Wert des dahinter stehenden Unternehmens zusammenhängt, aber auch mit seinen Entwicklungsmöglichkeiten.
Eine solche Fundamentalanalyse ist für einen Laien nicht so einfach durchzuführen – es lohnt sich aber durchaus, sich als Anleger auch ein wenig mit betriebswirtschaftlichen Bewertungen von Unternehmen auseinanderzusetzen. Unternehmen haben ohnehin keinen absolut gültigen inneren Wert, da unterschiedliche Analysen auch unterschiedliche Werte liefern können. Die Spanne dieser Werte gibt aber immer gut Auskunft über den wahrscheinlichen inneren Wert eines Unternehmens. Je nach Analyse werden dabei verschiedene Faktoren mit bewertet, etwa der Liquidationswert, der Verschuldungsgrad, aber auch die Ertragskraft der Vergangenheit. Dazu fließen oft das Kurs-Gewinn-Verhältnis und das Kurs-Buchwert-Verhältnis sowie die Dividendenrendite in die Gesamtbetrachtung ein.
Warren Buffett empfiehlt Anlegern – egal ob Großinvestoren oder Kleinanlegern – als grundlegende Strategie dann, nach Investments zu suchen, bei denen der innere Wert tatsächlich höher ist als der Preis für die Aktie an der Börse. Buffett nennt diese Unterbewertung in seinen Schriften und Briefen an Anleger immer die “Sicherheitsmarge”. Sie bietet dem Anleger die Sicherheit, dass er von den marktüblichen Schwankungen nur wenig betroffen wird und langfristig dennoch auf ein gutes Wachstum hoffen kann.
Weniger Diversifikation?
Ganz allgemein wird Anlegern immer wieder geraten, zur Risikominimierung ihre Anlagen möglichst breit zu streuen. Buffetts Ansicht nach ist das wenig zielführend, er plädiert eher dafür, sich möglichst auf einige wenige Anlagen zu konzentrieren, dabei aber unbedingt auf die oben schon erwähnte 9-Punkte-Liste und auf eine ausreichend hohe Sicherheitsmarge zu achten. In diesem Punkt kann man natürlich geteilter Meinung sein – eine Risikostreuung ist in vielen Fällen für Kleinanleger dennoch eine gute Risikominimierung, finden wir – allein schon, um Fehler, vor denen nun einmal niemand verschont bleibt oder unglückliche Entwicklungen bei einzelnen Aktien etwas besser abpuffern zu können.
Die übrigen Ratschläge von Buffett kann man aber ungesehen als sehr wertvoll erachten – und ihm nur beipflichten, finden wir. Wahrscheinlich fährt man damit auch als Kleinanleger sehr erfolgreich. Mit günstigen Brokern fährt man dann auch bei der Anlage noch günstiger – die finden Sie in unserer umfangreichen Liste.
Wer dazu auch gern mehr über Value Investing erfahren möchte oder sich noch eingehender mit Warren Buffets Strategie-Empfehlungen auseinandersetzen möchte, dem seien vor allem die beiden folgenden Bücher ans Herz gelegt:
Warren Buffet, Lawrence A. Cunningham: Die Essays von Warren Buffett. Das Buch für Investoren.
Nicolas Schmidlin: Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse: Praxisnahe Einführung mit zahlreichen Fallbeispielen börsennotierter Unternehmen.
Weiterführende Links
- Was Kleinanleger von Warren Buffet lernen können
- Buchrezension – So liest Warren Buffet Unternehmenszahlen
- Günstige Broker finden
- Was ist Value Investing?
- Valuefonds
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