Jahrelang bildeten sie kein Thema mehr für Anleger – offene Immobilienfonds. Nach den schlechten Erfahrungen im Zusammenhang mit der Finanzkrise war der Markt wie ausgetrocknet. Doch inzwischen werden wieder neue Fonds aufgelegt und das Interesse der Anleger kehrt langsam zurück.
Ein interessantes Anlagekonzept
Das Grundkonzept offener Immobilienfonds scheint bestechend. Schon mit kleinen Beträgen können Anleger hier quasi zum Eigentümer von Groß-Immobilien werden und von deren Erträgen profitieren. Ob Hotels, Bürogebäude, Geschäftshäuser oder Wohnkomplexe, die Bandbreite der Investments ist groß. Immobilien gelten im Allgemeinen als wertbeständig und langfristige Mietverträge ermöglichen sichere Renditen. Da die Fonds sich nicht in einem einzigen Projekt engagieren, sondern Anlagestreuung betreiben, bleibt auch das Investmentrisiko begrenzt. Von daher könnten Anteile an offenen Immobilienfonds eine interessante Alternative zu verzinslichen Anlagen sein. Deren Zinsen sinken immer weiter.
Image durch Finanzkrise beschädigt
Nicht zuletzt die Finanzkrise hat allerdings dem Ruf offener Immobilienfonds sehr geschadet. Als die Immobilienmärkte in den USA und in anderen Ländern kollabierten, wollten viele Anleger sich von ihrem Investment trennen und gaben ihre Anteile zurück. Den plötzlichen Liquiditätsabzug verkrafteten viele Fonds nicht. Sie mussten geschlossen werden, einige befinden sich immer noch in Abwicklung. Für die Anleger war und ist dies in der Regel mit deutlichen Verlusten verbunden. Jahrelang wurden keine neuen Fonds mehr angeboten.
Regeln für mehr Stabilität
Der Gesetzgeber hat mittlerweile reagiert. Mit der Einführung des neuen Kapitalanlagegesetzbuches gilt seit Mitte letzten Jahres eine Mindesthaltedauer von zwei Jahren und eine Kündigungsfrist von einem Jahr für Fondsanteile. Damit soll den Fonds mehr Stabilität verliehen werden. Anteilsinhaber müssen damit zugunsten der Sicherheit auf jederzeitige Verfügbarkeit verzichten. Die Regelung erstreckt sich allerdings nur auf Neuanleger bzw. neu aufgelegte Immobilienfonds, bei Altanlegern schon bestehender Fonds gilt eine weniger restriktive Rückgaberegelung.
Langfristig gute Rendite
Derzeit gibt es am deutschen Markt elf offene Immobilienfonds, die noch aus der Zeit vor der Finanzkrise stammen. Davon bestehen neun bereits zehn Jahre und länger. Sie weisen auf Zehnjahressicht eine durchschnittliche Rendite pro Jahr zwischen 3,6 und 4,54 Prozent auf. Das ist ansehnlich und mit zehnjährigen verzinslichen Anlagen derzeit kaum zu erzielen.
Neue Fonds am Markt
Vor wenigen Wochen wurden erstmals seit der Krise zwei neue Fondsprodukte auf den Markt gebracht: der ‘Leading Cities Invest’ von Kanam und der ‘Grundbesitz Fokus Deutschland (DE0009807081)’ der Deutschen Bank. Der Kanam-Fonds investiert bevorzugt in Büroimmobilien in europäischen Metropolen, der Deutsche Bank-Fonds dagegen breit gestreut in Deutschland. Mit den beiden neuen Produkten am Markt könnten offene Immobilienfonds neue Impulse erhalten.
Mittels Broker investieren und so Ausgabeaufschlag sparen
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Offene Immobilienfonds kommen wieder - Neue Regulierungen,Anzeige