Im Gegensatz zur klassischen Geldanlage mit Festgeld oder Tagesgeld – beide nicht mehr sehr lukrativ – liegen aktuell Trading, Aktien, Fonds und ETF-Sparpläne im Fokus der Sparer. Doch wie ist das eigentlich in so einem internationalen Markt: Gibt es Unterschiede zwischen Ländern, was den Investmenthandel betrifft? Sind die Rahmenbedingungen in der Schweiz vielleicht anders als in Deutschland? Wir haben diese Frage genauer beleuchtet und einen Vergleich durchgeführt. Besonders hinsichtlich der Gebühren sind einige Unterschiede aufgefallen.
Kaum Unterschiede beim eigentlichen Handel
Zunächst ist festzuhalten, dass es sich beim Trading, bei den Unternehmen und Brokern dahinter um eine internationale Angelegenheit handelt. Insofern gibt es keine konkreten Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz, was den Prozess und die Herangehensweise betrifft. Schweizerische Anleger sollten die dieselben Punkte beachten, die auch für deutsche Anleger eine Rolle spielen: Gebühren, Kosten, Seriosität der Broker und Banken, Skalierbarkeit, Effektivität, Planung und so weiter. Es geht im Kern um die Summe all dieser Punkte. Aufgrund dessen, dass der Prozess international überall gleich funktioniert, geht es im Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz mehr um die jeweiligen Rahmenbedingungen.
Depotgebühren und Transaktionskosten
Um in den Trading-, Aktien- und Fonds-Markt einsteigen zu können, braucht es zunächst ein geeignetes Depotkonto. Von hier fließt das Geld in die Käufe; die Gewinne aus Verkäufen fließen wieder zurück. Anleger sollten aufpassen, dass die Gebühren und Transaktionskosten für Depots nicht zu hoch ausfallen. Tatsächlich lässt sich zwischen Deutschland und der Schweiz diesbezüglich ein Unterschied erkennen, indem schweizerische Banken oftmals signifikant höhere Gebühren und Kosten veranschlagen, als es deutsche Banken tun. In der Schweiz herrscht auch eine andere Steuersituation. Grund dafür, dass die Gebühren für deutsche Verhältnisse höher ausfallen, ist sicherlich auch der Währungsunterschied zwischen Euro und Schweizer Franken, dessen Kurs sich beispielsweise bei IG unter euro chf ansehen lässt.
Courtagen und Aufsichten
Ein weiterer Unterschied lässt sich bei der Finanzmarktaufsicht finden. Während sämtliche Broker und Trading-Anbieter in Deutschland der gesamteuropäischen BAFIN unterstellt sind und von dieser kontrolliert werden, ist es in der Schweiz die FINMA. Die Kontrollbehörden arbeiten in etwa gleich, sind aber durch die Nichtmitgliedschaft der Schweiz in der Europäischen Union als unterschiedlich anzusehen. Ansonsten sind Unternehmen und Broker der entsprechenden Nationalität verpflichtet, hohe Sicherheitsstandards zu bieten. Broker, die diese Standards nicht erfüllen können oder gar nicht erst entsprechend lizensiert sind, sollten allgemein gemieden werden. Auch solche, die zu hohe Courtagen an Gewinnen verlangen; doch ob es hier konkrete Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz gibt, bleibt fraglich. Es gibt in jedem Land Anbieter, die sich hohe Courtagen bezahlen lassen und Anbieter mit kleineren Courtagen.
Somit sind die Aufsichtsbehörden und die nachweisbaren Mehrkosten bei Depots und Transaktionen bei den schweizerischen Banken die einzigen konkreten Unterschiede, die sich festmachen lassen. Der Schweizerische Markt ist ebenso international geprägt wie der Deutsche. Daher lassen sich kaum Unterschieden zwischen Deutschland und der Schweiz erkennen. Trading funktioniert in den Grundzügen überall gleich.
Allgemeiner Artikel-Tipp: Day-Trading als Unterart des Tradings
Bild 1: ©istock.com/jorgelum
Bild 2: ©istock.com/scyther5
Anzeige